Ringel Seepferdchen

Autor*in
ISBN
978-3-942795-01-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Weiß, Florian
Seitenanzahl
24
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Mannheim
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
28,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hippocampi, Seepferdchen, leben hauptsächlich in australisch-ozeanischer Gegend, so auch Ringel. Als dieser im Spiegel einer Perle entdeckt, dass er - im Gegensatz zu seiner Art - keine Krone hat, macht er sich auf die Suche. Ihm schließen sich nach und nach andere Meerestiere an, denen auch etwas fehlt. Eine schöne kleine Geschichte in einem Buch mit ungewöhnlichem Format und Bildern, die von ungeheurem Fleiß zeugen.

Beurteilungstext

Was wie ein grobkörniges Foto ausschaut, ist in Wirklichkeit das Auf-die-Spitze-treiben eines Malstils. Man kennt Bilder, die sich aus kurzen Pinselstrichen zusammensetzen (Virgulisme: Vincent van Gogh, Franz Marc u. a.) und danach die, die um das Jahr 1900 - vor allem in Frankreich - ihre Blütezeit hatten (Pointillismus: Georges Seurat, Paul Signac u. a.). Der 1977 geborene Florian Weiß nun macht seinem Reimwort ""Fleiß"" alle Ehren, denn in seinen neun Bildern stecken zwei Jahre intensive Arbeit: Einfarbige, blaue Punkte gleicher Stärke bilden allein durch ihre Anordnung wimmlige Unterwasser-Landschaften mit Einzelheiten, die sich selbst mit Lupe nur bei sehr genauem Schauen erschließen. Nicht zuletzt an den vier isoliert gepunkteten Haupttieren im Anhang kann man erahnen, dass der Illustrator sich im maritimen Metier gut auskennt. Wie auf seiner Webseite (http://www.florian-weiss.de) zu sehen (und zu lesen) ist, hat er die Technik dem Tattoo entlehnt und probiert, das ""Zeichnen mit Punkten auf anderen Materialien wie Haut oder Metall"" zu übertragen auf ""das Medium Papier"". Probiert? Ausgesprochen gut geglückt!

Die Geschichte hat eine bekannte kleine Moral, dass man nämlich sein Glück wohl in der Fremde suchen muss, damit man spätestens am Ende erkennt, dass es doch schon immer sehr nah war. Das erfährt nicht nur Ringel, der sich auf die Suche nach seiner Krone machte, sondern auch die Meeresbewohner, die sich ihm nach und nach anschlossen, um ihre eigenen kleinen Probleme zu lösen.

Das Buch hat ein ungewöhnliches Format, muss ""quer"" gelesen und betrachtet werden, um den Bildern gerecht zu werden. Der Verlag hat eine exquisite Ausstattung beigesteuert, sodass der Preis durchaus gerechtfertigt ist. Für Kinder ab drei Jahre liest und schaut es sich selbstverständlich ganz anders an, als wenn man es als Erwachsener betrachtet und die Arbeit würdigt, die sich hinter diesen unendlich vielen Punkten verbirgt.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010