Rigo und Rosa. 28 Geschichten aus dem Zoo und dem Leben

Autor*in
ISBN
978-3-7152-0710-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schärer, Katrin
Seitenanzahl
128
Verlag
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine ausgesprochen merkwürdige Freundschaft bildet 28-mal den Anlass für kleine Geschichten voller Poesie und Nachdenklichkeit. Als wären diese wunderbaren kurzen Erzählungen nicht Grund genug, gibt es auch noch diese sehr passenden Bilder dazu, die der fast unglaublichen Verbindung zwischen Maus und Leopard eine Wirklichkeit schenken. Das möchten wir jedenfalls gern glauben.

Beurteilungstext

Wenn man so erzählen könnte, sich solche Geschichten ausdenken könnte! Wenn man solche Bilder zeichnen könnte! Lorenz Pauli schrieb die ersten Geschichten als Kolumne für das Berner Magazin "bärn!", die er für dieses Buch ergänzte. Es sind kurze Szenen, in denen eine kleine Maus und ein großer Leopard zeigen, was richtige Freundschaft ausmacht.
Es beginnt mit dem Anfang. Der schon etwas ältere Zoo-Leopard döst vor sich hin, als ihn ein Jammer stört. Eine kleine Maus. Sie kann nicht schlafen, weil sie "Angst vor bösen Tieren" hat. Der Leopard Rigo überlegt, ob er sie erst fragen oder erst fressen soll. Damit ist die es schon entschieden, denn die zweite Möglichkeit schließt die erste aus. Und die Maus mit dem Namen Rosa ist so klein, hat Angst, friert und sucht Hilfe ausgerechnet bei einem möglichen Fressfeind.
Die folgenden Geschichten stellen vor allem Fragen, die durch die Freundschaft der beiden mehr oder weniger beantwortet werden. Zum Beispiel wird von den beiden auch betrachtet, ob die Frage wichtiger sei oder die Antwort. Und wir erfahren nicht nur die Meinung der beiden, sondern auch, warum das eine wichtiger sei als das andere.
Ganz nebenbei erfindet Lorenz Pauli auch neue Wörter (flatterastisch, optokrokant, extratopoflorios, sprenkimatös u. a.) und lässt sie aufflattern in das Wort "schön".

Endlich auch zu den Bildern. Kathrin Schärer sieht sich wohl eher selbst in der Rolle von Rosa, der Maus. Sie gibt dieser einen Doppelfarbstift in den Farben Rot und Blau mit, der im Lauf der Geschichte(n) immer mal wieder von der Maus genutzt wird und immer kürzer wird, angekaut. Sie nennt damit zugleich wohl ihre Lieblingsfarben, denn alle Tiere zeigen die beiden stumpfen Farben im Untergrund. Grau benutzt sie noch und Schwarz, und sie mischt die Farben. Plötzlich sehen wir einen Leoparden in ganz verschiedenen Stellungen, genauso, wie wir ihn (aus dem Zoo) kennen und eine kleine graue Maus mit einem fast immer freundlich geschwungenen Mund und neugierigen schwarzen Augen mit einem ganz kleinen weißen Punkt. So herrlich naiv Pauli die Maus beschreibt, so herrlich naiv zeichnet Schärer das kleine Tier. Aber wir, wir nehmen diese Naivität in Text und Bild so auf, dass wir uns bei Lesen oder Zuhören wohl wenig Anderes wünschen, als ebenfalls so zu sein.
Enna sagte einst bereits, was ein wirklich richtig gutes Buch ausmacht: Wenn man es aufschlägt und sieht, dass die Frontseite sich über Buchrücken und Rückenseite erstreckt und eine Einheit bildet, dann ist es ein wirklich richtig gutes Buch. Es stimmt. Es ist ein wirklich richtig gutes Buch.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2016