Reineke Fuchs

Autor*in
Goethe, von
ISBN
978-3-446-23090-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wiesmüller, Dieter
Seitenanzahl
209
Verlag
Hanser
Gattung
KrimiMärchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Reineke Fuchs, der es mit den Gesetzen des Königs nie genau genommen hat, wird vor Gericht gestellt. Immer wieder gelingt es ihm durch Lügen, falsche Versprechungen und Verleumdungen anderer seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, obwohl es viele Ankläger gibt. Schließlich wird er nicht nur frei gesprochen, sondern wird sogar vom König (ein Löwe), als sein oberster Berater eingesetzt.

Beurteilungstext

Goethe-Liebhaber werden ihre helle Freude an diesem Buch haben. Das Epos von Reineke Fuchs präsentiert sich hier in einer wunderschönen Ausgabe: fest gebunden, ein großes und doch handliches Format und vor allem hervorragend illustriert! Ein Bilderbuch für Jugendliche und Erwachsene! Alle Bilder - und zu jedem der 12 Gesänge gibt es mindestens ein ganzseitiges Bild - sind in Grautönen gehalten. Die Tiere sind in ihrer Physiognomie sehr realistisch dargestellt, aber sie gehen aufrecht und tragen menschliche Kleider, denn sie stellen je auch verschiedene Menschentypen dar. Hauptperson ist natürlich Reineke Fuchs, den auch Jüngere schon von verschiedenen Fabeln her kennen. Da verkörpert der Fuchs aber einen schlauen, listigen Menschen, der ob dieser Eigenschaften sich zwar einen Vorteil zu verschaffen weiß, dem Leser aber sympathisch ist, ihm auch eine Lehre vermittelt, nämlich aufzupassen und genau nachzudenken! In diesem Epos aber ist Reineke Fuchs ein Scheusal, ein Widerling, der alle Gesandten des Königs in einen Hinterhalt lockt, um sie zu vernichten oder doch wenigstens stark zu verletzen. Alle Geschädigten bekommen kein Recht, obwohl der König gewillt ist, den Fuchs seiner gerechten Strafe zuzuführen. Immer aber gelingt es Reineke, durch Verdrehen der Tatsachen, durch Spielen von Reue und Versprechen gegenüber der heiligen Kirche, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und Angst und Schrecken zu verbreiten- wahrlich eine Parabel von Niedertracht und Hinterlist, eine bitterböse Satire auf Gesellschaft und Kirche. Für heutige Leser zieht sich das Epos mit seinen zwölf Gesängen sehr in die Länge, werden doch immer wieder neue Grausamkeiten und andere Abscheulichkeiten vorgeführt, bis sie zum Absurdum geführt werden: Reineke wird oberster Berater des Königs. Einzelne Kapitel lohnen sich vertiefend zu lesen. Offenbart sich doch an vielen Textstellen wie wenig sich seit Johann Wolfgang von Goethe geändert hat. In den Texten zu den dargestellten Tieren finden sich zudem viele Charakteristika und Namensgebungen, die den einzelnen Tieren auch in anderen Fabeln zugeordnet wurden. Erschwerend für heutige junge Leser ist aber, dass der gesamte Text wie das Original auch, in Hexametern verfasst ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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