Rebellische Söhne

Autor*in
, Prinz
ISBN
978-3-407-81075-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
Gattung
Biografie
Ort
Weinheim
Jahr
2010
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Lebensgeschichte von Bernward Vesper, Hermann Hesse, Klaus Mann, Franz Kafka, Martin Luther, Franz von Assisi, Michael Ende und ihren Vätern

Beurteilungstext

Während auf dem Buchmarkt viele Werke angepriesen werden, in denen Söhne bekannter Väter über ihr Leben und den Einfluss ihrer Väter darauf sinnieren, legt Alois Prinz ein sachliches Werk vor, das in verschiedenen Lebensläufen charakteristische menschliche Beziehungen und gesellschaftlich Bedeutsames sucht. Welchen Weg kann ein junger Mann gehen, dessen Vater von ihm die Weiterführung seines Lebenswerkes erwartet, der aber sehr eigenständige Kräfte in sich spürt? Wie kann sich ein Künstler entfalten, wenn der Vater die Aktivitäten des Heranwachsenden als Spinnerei abtut? Unter welchen Umständen kann sich ein Sohn von der politischen Haltung des Vaters befreien, von der sein gesamtes bisheriges Leben geprägt war? Der Autor wählt bekannte Persönlichkeiten des künstlerischen, kirchlichen und politischen Lebens aus, von denen etliche Lebensdaten bekannt sind. Er vermag vieles an Fakten zu ergänzen, so dass der Leser das Besondere der Biografie erfassen kann. Die besondere Leistung besteht aber in der Ergründung von Zusammenhängen. Das Aufeinandertreffen von eng verbundenen Charakteren, gesellschaftlichen und politischen Umständen und einflussnehmenden Menschen des Umfeldes führt zu menschlichen Entwicklungen, die nicht als zufällig zu bezeichnen sind.
Für junge Leser ist das eine sehr interessante Thematik, da die familiären Beziehungen nachvollziehbar beschrieben werden und damit auf das eigene Erfahrungsumfeld übertragen werden können. Die zeitgeschichtliche Einordnung erfolgt immer, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu schieben. Im Zentrum bleiben die menschlichen Beziehungen. Die eingefügten Originaltexte geben etwas Zeitkolorit. Über die Sachlichkeit der Darstellung, das Inbezugsetzen der Fakten wird die Dramatik so mancher Entwicklung deutlich. Die wissenschaftliche Herangehensweise hebt den Text heraus aus den sensationsheischenden Darstellungen, die uns oft begegnen. Leider gibt es einige stilistische Stolpersteine, die wahrscheinlich dem Bemühen geschuldet sind, eine besonders “einfache” Sprache für Jungendliche zu sprechen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010