Raven Stone Wenn Geheimnisse tödlich sind

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Teaser

Im englischen Elite-Internat Westron geschehen seltsame Dinge: Die Schülerin Raven Stone wird grundlos angefeindet und geschnitten, andere Schülerinnen und Schüler verschwinden und tauchen völlig verändert Wochen später wieder auf. Zwei Jung-Detektive, als Schüler getarnt, sollen dies und anderes aufklären. Es entwickelt sich eine handlungsreiche und spannende Geschichte, die natürlich zu einem guten Ende führt

Beurteilungstext

So richtig spannend wird der Thriller erst gegen Schluss. Vorher spielt sich eine zwar psychologisch interessante, aber doch recht langatmige Geschichte ab: Im vornehmen Internat Westron studiert die 17jährige Stipendiatin Raven Stone, Enkelin des Hausmeisters. Sie wird von den Töchtern reicher Eltern gemobbt, des Diebstahls bezichtigt, geschnitten und sogar misshandelt. Aber ihre starke, selbstbewusste Persönlichkeit lässt sich nicht brechen. An dieser Schule geschehen nun merkwürdige Dinge: Schülerinnen und Schüler verschwinden und tauchen Wochen später völlig verändert wieder auf. Manche freilich überhaupt nicht mehr. Mit Beginn des neuen Schuljahres erscheinen zwei neue Mitschüler, Kieran Storm und Joe Masters. Was freilich niemand weiß: Sie sind Mitglieder einer YDA, einer „Young Detective Agency“, und haben den Auftrag, die merkwürdigen Vorgänge an der Schule, die Verwicklungen zahlreicher Eltern in internationale Korruptionsfälle und die Zusammenhänge mit einer internationalen Verschwörung aufzudecken. Und jetzt wird es spannend, aber auch recht realitätsfern. Der blendend aussehende Kieran und die nicht minder hübsche Raven verlieben sich ineinander, die geheime Mission der beiden neuen Schüler darf aber nicht gefährdet werden, schon gar nicht durch eine Liebschaft. Die beiden Jung-Agenten werden von ihrem Mentor in Seminare eingeschleust , in denen Schülerinnen und Schüler mit psychologischen und chemischen Mitteln einer Gehirnwäsche unterzogen und zu angepassten und willigen Helfern der kriminellem Bande erzogen werden sollen. Mehr soll hier nicht verraten werden, aber es ist von vornherein klar, dass die jungen Helden alle Gefahren überstehen, die Probleme lösen und zueinander finden werden. Die ganze Geschichte hat wenig realen Hintergrund. Auch ist die Sprache des Romans doch recht nachlässig, was möglicherweise an der Übersetzung liegt. Die Sprache ist mit Anglizismen überfüllt. Ob das die Sprachkompetenz deutscher Leserinnen und Leser fördern mag, sei dahingestellt. Auch der häufige Perspektivenwechsel der allwissenden Erzählerin gefällt sicher nicht allen Lesern: Mal lässt erlebte Rede in das Denken und Fühlen der Personen blicken, mal weilt die Erzählerin bei Raven, mal bei Kieran, dann schwebt sie wieder über allem Geschehen. Manchmal wirkt die Prüderie fast lächerlich: „Er half ihr beim Ausziehen ihrer nassen Schlafsachen (wobei er die Augen geschlossen hielt).“ Trotzdem: Wem manchmal langatmige, dann aber wieder handlungsreiche und recht spannende Thriller mit psychologischem Tiefgang gefallen, der mag bei der Lektüre einige aufregende Stunden erleben.