Quaaks schwimmt los

Autor*in
Schwarz, Regina
ISBN
978-3-499-00904-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bettzieche, Uta
Seitenanzahl
32
Verlag
Rowohlt
Gattung
BilderbuchLyrikBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Reihe
Biber & Quaaks
Jahr
2022
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
12,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der charmante Reiz des Bilderbuchs „Quaaks schwimmt los“ von Regina Schwarz und Uta Bettzieche entsteht durch die geschickte Verbindung von lyrischer Sprache, irritierendem Inhalt und comicartigen Bildern. Es inspiriert die kindlichen Leser*innen zu einem fröhlichen Eintauchen in die Welt der Reime.

Beurteilungstext

Herr Biber lädt in seinen Bibergarten zum Picknick ein, doch dieser liegt auf der anderen Seite des Sees und dafür muss man schwimmen können. Aber das ist genau, was der Protagonist, die Ente Quaak, nicht kann – schwimmen! Es werden die verzweifelten Schwimmversuche von Quaak auf recht dramatische, aber auch lustige Art und Weise thematisiert. Die kindliche Leser*in erkennt sehr schnell, dass es sich hier um ein groteskes Unterfangen handelt, da Enten ja bekanntlich von Geburt an schwimmen können. Kontrastierend dazu beherrschen die engsten Freunde, eine Maus und ein Hase, diese Fortbewegungstechnik ohne Probleme. Ein Blick in die Enzyklopädie für Säugetiere informiert jedoch darüber, dass Hasen zwar des Schwimmens mächtig sind, aber nur wenn sie es unbedingt müssen, und auch Mäuse sind keine begeisterten Schwimmkünstler. Die Autorinnen nutzen damit geschickt die Realitäten der Tierwelt und verkehren diese bewusst in ihr Gegenteil, womit es ihnen gelingt eine besondere Komik hervorzurufen. Die Schwimmversuche enden in einem Desaster bis die Maus auf die geniale Idee kommt, mit der Ente zusammen das Schwimmen auszuprobieren. Dort wo Schwimmbrett,- nudel und -reifen versagt haben, hilft der persönliche Kontakt, die eigenen Ängste zu überwinden und gibt die nötige Sicherheit, um „bald wie ein Pudel“ zu schwimmen. Was für eine bedeutende Aussage, die es sicherlich lohnt, im literarischen Gespräch nochmals aufgegriffen zu werden! Das Picknick kann nun endlich starten!
Die Bilder entfalten ihre comichafte Wirkung meist über pluriszenische Doppelseiten, die nicht selten durch wimmelbildartige Elemente angereichert sind. Sie laden zum Verweilen und genaueren Betrachten ein und ergänzen sich hervorragend mit der lyrischen Sprache.
Das gesamte Bilderbuch ist fast ausschließlich im Paarreim verfasst, der mit seiner fröhlichen Wirkung den komischen Inhalt sprachlich passend zum Ausdruck bringt. Die ursprüngliche und unkomplizierte Ausstrahlung dieses lyrischen Schemas nimmt dem Geschehen seinen Ernst und unterstreicht den witzigen Charakter, der aus dem gekonnten Zusammenspiel von Sprache, Inhalt und Bild erwächst. Der Reim erzeugt außerdem einen einprägsamen Rhythmus und weckt bei der Zuhörer*in oder Leser*in die spielerische Neugierde auf das folgende Reimwort. Er entfaltet damit einen impliziten Aufforderungscharakter aktiv am Reimen teilzunehmen und in das Spiel mit Sprache einzutauchen.

Anmerkung

Die Paarreime laden zum Lesen, aber insbesondere auch zum Vorlesen ein und wirken dann besonders inspirierend, wenn nur der erste Teil des Paarreims Preis gegeben wird. Die Kinder fühlen sich unwillkürlich aufgefordert, das entsprechende Reimwort zu erraten. Darüber hinaus könnte man die Kinder auch dazu anregen, selbst kleine Paarreime zu gestalten und zu überlegen, wie die Geschichte wohl weitergeht, was beim Picknick in Bibers Garten so alles passieren oder sich daraus entwickeln könnte.

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Diese Rezension wurde verfasst von Siglinde Spuller; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 14.09.2022