Puh. So ein Glück

Autor*in
Roman, Ghislaine
ISBN
978-3-95939-037-8
Übersetzer*in
Posch, GertrudLammers, Annabel
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Schamp, Tom
Seitenanzahl
40
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Geschichte eines Baumes – in starken Bildern und lyrischen Texten erzählt; von der Eichel bis zum Baumhaus. So ein Glück!

Beurteilungstext

Am Anfang ist eine Eichel, die vom Baum ins Gras fällt, von einem Eichhörnchen gefunden, versteckt, jedoch auch wieder vergessen wird und schließlich keimt. So ein Glück! Dann kommen Jahre des Wachsens. Heiße Sommer und raue Herbste verlangen das Äußerste, Waldbrände und Bauarbeiten gehen an der Eiche vorbei – So ein Glück! – um die herum schließlich ein Garten wächst und die Eiche zum Mittelpunkt eines kleinen Paradieses wird – mit Schloss in ihrer Krone. So ein Glück!
Die Lebensphasen der Eiche werden hier poetisch verarbeitet. Im Mittelpunkt steht nicht die sachliche Darstellung. Vielmehr nehmen wir Anteil an einer Eiche, die vorsichtig personifiziert wird. Zwar wird ihr nicht explizit eine Seele zugestanden, aber in Bildern und Texten deutet sich die Perspektive eines lebendigen Wesens an, das am Ende sogar leise lacht und das Mantra-artige „So ein Glück!“ selbst denken kann.
Die kleinen, gereimten Textepisoden sind gepaart mit starken Bildern. Diese füllen die großformatigen Doppelseiten, zeigen malerische, schablonenartige Gestalten und Szenerien und zeigen sich damit stark typisiert und überzeichnet. Die aufgesetzten, fast flächigen Bildebenen schaffen mehrschichtige Bilder, die künstlich wirken und in den starken, oft dunklen Farben eindrücklich wirken. Besonders faszinierend ist, dass alle Bilder auf Holzplatten gemalt wurden. Die Maserung der Eiche dringt durch die Bilder und macht Gegenstand und Materialität zu einer Sache. Hinzu kommen hybride Verdichtungen und Überlagerungen. In den Dingen der Natur finden sich zweite Existenzen. Eine Katze im Feld, die nicht eindeutig als Tier oder Fantasiewesen oder wesenhafte Natur gedeutet werden kann. Das Gesicht im Baum, das vielleicht die Personifizierung auf eine neue Stufe hebt. Oft sind es die Maserungen des Holzes, die eben solche Gestaltungen anregen und den Künstler auf neue Wege schicken. Faszinierend zu betrachten, wie das Material hier das Werk mit erschafft.
Am Ende des Buches finden sich so auch neben den Autorenbeschreibungen kleine Fotos als Bilderfolge, die die Entstehung des Buches dokumentieren. Faszinierend! So ein Glück!

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Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 12.12.2016

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