Propeller-Opa
- Autor*in
- Walliams, David
- ISBN
- 978-3-499-21785-2
- Übersetzer*in
- Münch, Bettina
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Ross, Tony
- Seitenanzahl
- 464
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Teaser
Jacks Opa ist ein alter Mann, der im Kopf immer verwirrter wird. Während des Zweiten Weltkrieges war der Opa bei der britischen Royal Air Force ein berühmter Pilot, der sich im Kampf gegen die deutschen Faschisten ausgezeichnet hat. In dieser Welt lebt der demente alte Herr immer noch. Für Jack ist der Opa ein bewundernswerter Freund.
Beurteilungstext
Im Mittelpunkt der Handlung stehen der zwölf Jahre alte Jack und sein Opa, der einstmals Pilot bei der britischen Royal Air Force (RAF) gewesen ist. Alle Protagonisten werden auf den ersten Seiten des Buches vorgestellt, per Steckbrief und per Bild, letztere gezeichnet von Tony Ross.
Die Handlung spielt 1983 in London. Auch die Handlungsorte werden auf den ersten Seiten des Buches mit Bildern von Tony Ross vorgestellt. Diese ersten Seiten und der folgende Prolog erleichtern dem Leser den Einstieg in die ungewöhnliche Erzählung mit fantastischen und märchenhaften Elementen. Der Illustrator des Buches, Tony Ross, arbeitete auch als Cartoonist und Grafiker, was seinen Bildern im "Propeller- Opa" anzusehen ist.
Es gibt zur Genüge Kinder- und Jugendbücher sowie Filme, die über das Zusammenleben von Familien mit dementen Großeltern erzählen. Dieses Buch aber zeichnet sich durch eine ganz besondere, ungewöhnliche poetische Idee aus.
Der Großvater ist in dem Buch der beste Freund von seinem Enkel. Arthur Bunting, so heißt der Großvater, vergisst mehr und mehr alles um sich herum. Er lebt in einer Parallelwelt, in der er wieder der berühmte Oberstleutnant ist, der im Zweiten Weltkrieg eine Spitfire fliegt. Jack agiert für ihn als Staffelkapitän. Er begibt sich mit seinem Opa in die Vergangenheit und steht seinem verehrten Großvater bei all seinen Unternehmungen zur Seite. Zunächst ist es nur ein Spiel, in dem der Opa den Enkel in die abenteuerliche Welt des Kriegspiloten einführt. Dann aber verlassen beide diese familiäre Umgebung und begeben sich außerhalb der elterlichen Wohnung in gefährliche Abenteuer. Sie besichtigen im Kriegsmuseum eine Spitfire und als Jack dem Oberstleutnant hilft, aus dem verhassten kriminellen Altenheim Twilight Towers zu entfliehen, in das ihn Jacks Eltern abgeschoben haben, wird die Flucht für die Beiden und die anderen Insassen des Heimes zu einem gefährlichen Abenteuer. Schließlich brechen Jack und der Opa nochmals in das Museum ein und der Opa entführt eine alte Spitfire, mit der er dann letztendlich in den Weiten des Universums verschwindet.
Kinder aus Deutschland müssen bei der Lektüre des Buches darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Propeller Opa gegen die Deutschen gekämpft hat, die den Zweiten Weltkrieg begonnen haben.
Es handelt sich bei dem Buch also aus dieser Sicht nicht um eine Verklärung von Kriegshelden aller Couleur, wie sie aus militaristischen Heldenepen bekannt sind.Ein umfangreiches Glossar am Ende des Buches hilft den jungen Lesern, die Taten des Opas richtig zu werten.
Die humorvolle Schilderung der gemeinsamen Abenteuer von dem Oberstleutnant und seinem Staffelkapitän zeichnet dieses besondere britische Kinderbuch aus. Die bildnerische Gestaltung des Buches, einschließlich des ungewöhnlichen Schriftbildes, sowie die Illustrationen auf dem Buchumschlag, machen die Lektüre zu einem außergewöhnlich spannenden ,humorvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Erlebnis.