Pretty - Erkenne dein Gesicht
- Autor*in
- Westerfeld, Scott
- ISBN
- 978-3-551-35582-9
- Übersetzer*in
- Haefs, Gabriele
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 396
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Tally, 16 Jahre, lebt von Party zu Party. Ihr wichtigstes Problem ist es, die jeweils richtige Kleidung zu finden. Auch Schönheitsoperationen sind an der Tagesordnung. Sie gehört der Gruppe der Krims an. Erst nach und nach wird deutlich, dass alle Bewohner dieser Welt ständig überwacht und manipuliert werden. Eigenes Denken wird durch Drogenbeigaben in der Nahrung verhindert. Es wird lebensgefährlich, als Tally diese Welt verlassen will.
Beurteilungstext
Zunächst erscheint das Leben, das Tally führt, ein Traumleben zu sein. Es gibt Kleidung und Party ohne Limit. Mailen kann man mit einem Fingerring. Kalorienfresserpillen halten schlank, Fliegebretter ersetzen Fußmärsche.
Erst nach und nach wird deutlich, dass Tally in einem Überwachungsstaat lebt. Gespräche werden abgehört, Kontrolleure bespitzeln das Tun und greifen ein, wenn sie Ungewolltes erkennen. Es gibt keine Erinnerung an das Leben als Kind. Die schöne heile Welt ohne Existenznot und voller jugendlicher Lebenslust entpuppt sich als Gefängnis mehrfacher Art.
Es gibt auch eine Welt draußen, eine Gegenwelt, dort wohnen die Produzenten, denn in der überwachten Welt werden keine Kinder geboren. Ein dritter Ort ist die Ruinenstadt, eine vierte ein Reservat im Wald zur Erforschung des menschlichen Aggressionstriebs.
Durch einen alten Freund kommt Tally in den Besitz von Pillen, die die Drogenwirkung aufheben. Sie erfährt nach und nach, dass die Erinnerungen operativ entfernt werden. Dafür wird das Pretty- Denken eingepflanzt. Sie erkennt, dass das bisher gelebte Leben in Wirklichkeit leer und stumpf. Wirklich lebendig sein ist anders.
Da Tally der Gesellschaft gefährlich wird, wird ihr zunächst ein Jobangebot als Spitzel gemacht. Sie aber flüchtet in die Welt draußen. Diese ist weitgehend durch eine von Menschen verursachte Katastrophe zerstört.
Ob Tally überlebt, ob ihre Freundin wirklich eine überzeugte Agentin wird und was aus dem kranken Freund wird, erfahren wir in diesem zweiten Band der Trilogie nicht. Hinweise auf den Inhalt des ersten Bandes finden sich im Text.
Das Buch ist spannend und unterhaltsam, es lässt nachdenken über wahre Lebensqualität und es zeigt, dass neugierige, mutige Menschen viele Hindernisse überwinden können. Gefallen haben mir die Wortneuschöpfungen wie “gesichtsfern” für sich schlecht fühlen, “gehirnfern” für langsame Denker, “sauerstoffern” für umwerfend, “prickelnd bleiben” für klar denken.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat eines bekanntes Autors. In die lineale Erzählung muss man sich zunächst einlesen, denn Sprache und geschilderte Welt sind fremd.