Piratenmusik

Autor*in
Bendix, Tea
ISBN
978-3-551-55257-0
Übersetzer*in
Gabriele, Haefs
Ori. Sprache
Dänisch
Illustrator*in
Marion, Goedelt
Seitenanzahl
128
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2002
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Gustav kann seltsam wunderliche Fantasieinstrumente zeichnen und auch auf ihnen spielen. Sein eigentliches Musikinstrument ist das Cello. Durch seine Musik lockt er Feen und ganze Piratenhorden herbei, die er mit seiner Musik und mit Hilfe seiner Klassenkameraden zu zähmen versucht.

Beurteilungstext

Piratenmusik ist als Lesebuch zum Selberlesen für Kinder ab 8 Jahren gedacht und kann diesen Ansprüchen nicht gerecht werden. Mir ist ein Rätsel, wie Kinder diesen Alters mit dieser Geschichte ohne Hilfe zurecht kommen sollen. Die Protagonisten Gustav, sein Musiklehrer Herr Klein, Gustavs Mutter und seine namenlosen Klassenkameraden bleiben als Charaktere weitestgehend formlos. Eine Identifizierung ist somit unmöglich. Der Versuch, Kindern den Zauber der Musik näher zu bringen, indem Melodien Gestalt bekommen sollen (als Piraten oder kleine tanzende Feen), bleibt bei einem Versuch, da dieses Bild für Kinder nicht deutlich genug herausgearbeitet wird. Zudem werden Gefühle, Situationen und bevorstehende Ereignisse nur kurz angerissen, so dass ein Einleben und Nachvollziehen der jeweiligen Situation auch für fortgeschrittene Leser nur schwer möglich ist - viele Ereignisse bleiben rätselhaft und ungelöst. Bedrückende Stimmungen (Gustav verhält sich für seine Freunde teilweise rätselhaft und wird als blass, traurig - beinahe depressiv - beschrieben) werden nicht sinnhaft aufgelöst.
Tea Bendix verwendet eine anspruchsvolle Sprache, die mit vielen musikalischen Details gespickt, für Kinder oft nicht verständlich ist, da sie nicht der unmittelbaren Lebenswelt der Zielgruppe entspricht. Die wundervolle Idee, Melodien mit Figuren und Abenteuern Gestalt zu verleihen, ist nicht kindgerecht umgesetzt und bleibt auf “zu hoher” Ebene den Lesern verschlossen.

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Diese Rezension wurde verfasst von SH-Kü.
Veröffentlicht am 01.01.2010