Piraten

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches
• Reisen

Teaser

Dieses Buch beschreibt das aufregende und meistens auch tragische Leben von einigen berühmten Seeräubern und dokumentiert die Zeit mit Pop-Up-Elementen, Karten und vielen weiteren interessanten Elementen.

Beurteilungstext

Welch ein aufwendig und lebendig gestaltetes Buch! Die Kategorien Sachbilderbuch und Spielbuch sind letztendlich nur ein bescheidener Ausdruck für das vorliegende Werk. Dem Thema entsprechend ist es ein Buch überwiegend für Jungs.
Mit dem Aufschlagen des Buches poppt sofort eine Karte auf, in der die Seehandelsrouten für die wichtigsten Rohstoffe (Gold, Silber, Baumwolle, Tabak, Elfenbein, Edelsteine, Porzellan etc.) zwischen Europa, Nord- und Südamerika und um Südafrika herum Richtung Asien eingezeichnet sind. Diese Seekarte ist aufgeklebt auf alte Weltkarten mit antiken Verzierungen. Der Leitspruch der Seekarte ist sicherlich nichts für pazifistisch gesinnte Eltern, aber für kleine Seeräuber erst mal bestimmt nicht unattraktiv: "Jeder normale Mensch spürt gelegentlich die Versuchung, sich in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und Kehlen durchzuschneiden".
Beim Umblättern stoßen wir auf sehr viel loses Zusatzmaterial in Einschub- und Aufklappfächern, wie - dem Original nachempfundene - Steckbriefe, Proklamationen des englischen Königs, Listen von Piratenschiffen und ihren Kapitänen und von Tavernen in Piratenhäfen, auch sind Beispiele aus Logbüchern und Illustrationen der Navigationsinstrumente und der unterschiedlichen Piratenlogos und vieles mehr eingearbeitet. Die ebenfalls beigelegte fast 50 x 50 cm große Piratenflagge aus Stoff wird auf jeden Fall alle Piratenfreunde erfreuen.
Die Lebensläufe der Piraten werden aber nicht nur in den bunten Farben des abenteuerlichen und erfolgreichen Beutemachens geschildert. Es wird ebenso von der politischen Ausgangssituation, Freibeuter im königlichen Auftrag, bis zum Niedergang der Piraterie durch Verfolgung und häufig auch Hinrichtung erzählt. Dabei wird auch das politische Kalkül der jeweiligen Machthaber benannt, so dass erkennbar wird, dass die Piraten letztendlich Werkzeug des jeweiligen politischen Machtstrebens waren. Das Buch zeigt aber auch auf, dass auf den Piratenschiffen selbst überwiegend basis-demokratisch gelebt und entschieden wurde.
Kritisch anzumerken ist lediglich, dass erstens die Lesbarkeit der Schrift nicht ganz einfach ist, da sie relativ klein und - dem Stil des Buches entsprechend - verschnörkelt ist und zweitens die Zusatzinformationen mit ihrem Faksimile-Style und ihrer Mehrsprachigkeit auf manche Leser überwältigend wirken können.