Pirat Unheimlich
- Autor*in
- Jäggi, Jean-Pierre
- ISBN
- 978-3-7026-5773-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Clarke, Alan
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- Jungbrunnen
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2006
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Teaser
Dem Piraten Unheimlich passiert ein peinliches Missgeschick: Auf einer Reise wird ihm so schlecht, dass er sein ganzes Frühstück in die Wellen spuckt. Er schämt sich so, dass er bei der nächsten Gelegenheit auf einer kleinen Insel an Land geht. Doch die Menschen dort sprechen eine andere Sprache ...
Beurteilungstext
Ist es schon für einen “normalen” Menschen schlimm, wenn er am unrechten Ort spucken muss, so ist es für einen “Seefahrer” natürlich besonders peinlich, wenn er seekrank wird! Pirat Unheimlich schämt sich so sehr, das er sein Schiff heimlich verlässt und auf einer fremden kleinen Insel an Land geht. Doch die Menschen dort sprechen eine andere Sprache, lehnen ihn ab, ja verspotten ihn sogar. Da zieht sich Pirat Unheimlich zurück und baut ein “Schiff”, das eigentlich ein phantastisches Haus ist, da es fest auf der Erde verankert ist. Die Inselprinzessin kommt als Erste zur Besichtigung - und von nun an ist das Eis zwischen der “Urbevölkerung” und dem Piraten gebrochen!
PIRATEN gehören zum Lieblingsrepertoire von Kindern im “Bilderbuch-Alter”! Doch dieser Pirat Unheimlich (Geheimname!) tanzt aus der Reihe: Er wird seekrank! Doch deshalb lässt er den Mut nicht sinken. Sein erster Versuch, an Land sesshaft zu werden, schlägt zwar fehl, aber er denkt nach und lässt sich etwas Tolles einfallen: ein “Schiff”, das - genau genommen - ein Baumhaus ist! Nun besuchen ihn die Inselbewohner und bewundern sein Schiffs-Haus!
Das phantastische Bilderbuch erzählt vom trotzig-cleveren Durchhalten in einer problematischen Situation: Pirat Unheimlich lässt sich durch Spott und Ablehnung nicht unterkriegen! Er überrascht und verblüfft die fremden Inselbewohner - und gewinnt sie dadurch für sich.
Die Geschichte wird auf phantasievolle Weise “in Szene gesetzt”: Die Figuren sind skurril überzeichnet mit dicken Köpfen und überlangen, dünnen Armen und Beinen und bewegen sich in einer Phantasielandschaft mit Türmen und Mauern, Palmen und Papageien, die jedoch in sich “stimmig” ist. Die Botschaft - hilf dir selbst! - wird überzeugend transportiert. Delikate Farbkombinationen und emotionale Befindlichkeiten (Trauer, Spott, Überraschung, Sympathie) laden zum genaueren Hinschauen und “Weiter-Phantasieren” auf. Schade, dass der Text vorwiegend in dunklen, z.Tl. unruhig kolorierten Untergrund eingedruckt ist. Dies erschwert für Leseanfänger die Sinnentnahme.
Fazit: Ein interessantes, gekonnt illustriertes Bilderbuch, empfohlen für “Nachwuchspiraten” ab ca. 4/5 Jahren.