Pink Pinguin

Autor*in
Rickards, Lynne
ISBN
978-3-86569-251-1
Übersetzer*in
Leibfried, Clara
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Chamberlain, Margaret
Seitenanzahl
24
Verlag
Alibri
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Aschaffenburg
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,50 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Pinguin Patrick ist entsetzt: Eines morgens ist er einfach PINK! Überall! Die Ärzte sind ratlos und seine Eltern versuchen ihn darauf vorzubereiten, dass er pink bleibt. In der Schule wird er nun wegen seines Aussehens geärgert, also beschließt er, sich auf den Weg nach Afrika zu machen, wo die pinken Flamingos leben. Dort wird er doch sicher nicht wegen seiner Farbe gehänselt!

Beurteilungstext

Doch leider fühlt er sich auch den Flamingos nicht zugehörig. Sie sind zwar pink wie er, aber er kann nicht auf einem Bein stehen und fliegen kann er auch nicht. Also beschließt er, den langen Weg zurück zum Südpol auf sich zu nehmen, denn nach Afrika gehört er nicht. Zuhause freuen sich alle ihn zu sehen und wollen von seiner langen Reise erfahren. Patrick erkennt, dass er, obwohl er nun eine andere Farbe hat, trotzdem ein Pinguin ist und dazugehört - er sieht jetzt nur ein bisschen anders aus.
Das Bilderbuch “Pink Pinguin” kommt in knalligen Farben daher - natürlich vornehmlich in pink. Aber auch das türkis und gelb sind sehr kräftig. Die Illustrationen sind großflächig und gehen über die Doppelseiten, teilweise haben sie comicartigen Charakter, z.B. ist Patricks Reise nach Afrika in vielen kleinen Bildchen dargestellt. Die Schrift ist für ein Bilderbuch etwas zu verschnörkelt und dadurch nicht so gut lesbar. Das Anderssein und die Akzeptanz von anderen stehen im Mittelpunkt der Geschichte. An sich ein Umstand, der schon vielfach im Bilderbuch umgesetzt wurde und wichtig ist. In “Pink Pinguin” ist das Anderssein etwas zu plakativ und kommt ohne Erklärung daher. Patrick ist einfach pink eines morgens, was natürlich auch noch mit Stereotypen von Männlichkeit spielt, denn für Jungs ist nach der gängigen Meinung pink keine tragbare oder favorisierte Farbe. Es ist schade, dass bereits zu Anfang dieses Klischee bemüht wird. Auch wird keine richtige Erklärung dafür gegeben, warum Patrick nach seiner Rückkehr plötzlich von seinen Klassenkameraden und Freunden akzeptiert wird, während er vorher noch geärgert und ausgeschlossen werden. Schade, dass ein so wichtiges Thema wie die Individualität so klischeehaft und ohne sichtbare Erkenntnisse abgehandelt wird. Nichtsdestotrotz werden vermutlich Mädchen, wo wir beim gendern sind, die überwiegend pinken Bilder gefallen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Krisp.
Veröffentlicht am 01.07.2016