Piepmatz macht Wald aus euch! Weltrettdings für Vorangeschrittene

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Natur
• Sprachspiel
• Tiere

Teaser

Ein kluger Eichelhäher berichtet aus dem Wald, wie er seine schlaue Idee, den Lebensraum zu erhalten, umsetzt - und das tut er in seiner ganz speziellen Eichelhähersprache. Die ist originell und nicht so ohneweiteres zu verstehen.

Beurteilungstext

Ratschratschkrrschä! Na? Verstanden? Nicht so einfach. Man muss wissen: Es ist das Lieblingsmelodiechen des kleinen Eichelhähers, der im Wald zuhause ist wie viele andere Vögel. Er ist ein schlaues Kerlchen, das zu den Menschwesigen, oder auch Menschkauzigen, Aufrechtgestaltigen, Lauchstelzen ein nicht unbedingt freundschaftliches Verhältnis hat. Aus gutem Grund: Sie bemühen sich eifrigst, mit der Rodung des Waldes Raum zu schaffen für Straßen und Häuser. Damit zerstören sie in ihrer Dummheit Wald, Bäche, Blumen, Schmetterlinge, sogar den Schlaf mit Krach und Feuerwerk zum Jahreswechsel. Das alles erzählt der Eichelhäher durchaus überzeugend in seiner skurrilen Sprache, manchmal schwer zu verstehen, aber lautmalerisch eindrucksvoll. Die Folge seiner besorgniserregenden Beobachtungen sind eine Art Kriegserklärung gegen die Dummheit der an sich doch als kopflistig bekannten Menschen. Als friedliebender Waldvogel benutzt er dazu keine Waffen, sondern eine List: Er verteilt mit seinem Schnabel die Früchte der Eichen überall, wo kein Wald mehr ist. Und - siehe da! - Aus den Eicheln wachsen neue Bäume, ja, neue Wälder! Überall explodieren Bäume! Baumwurzeln können Beton zerteilen, Häuserwände zerstören! Als friedliebender Vogel schlägt der kleine Umweltschützer den Menschen vor, auch in den Wald zu ziehen. Platz genug wäre ja. Na ja, er gesteht dann doch in einer Liste zu, dass es ja vielleicht auch Platz für Wiesen, Wasser und Berge geben sollte. Dem in der Vogelsprache lustig erzählten Text liegt durchaus eine Tatsache zugrunde: Eichelhäher sind durch ihre Verteilung von Samen und Früchten für den Wuchs von neuen Bäumen verantwortlich. Übrigens auch Eichhörnchen, wenn sie ihre im Herbst versteckten Wintervorräte nicht alle wiederfinden. Hier wird die Besinnung auf die Umwelt und ihren Schutz nicht mit pädagogisch erhobenem Zeigefinger betrieben, sondern auf eine überaus vergnügliche Weise, die die Zielgruppe der Kinder viel besser anspricht und überzeugt. Ausgesprochen gelungen ist auch die Umsetzung des Textes in die großformatigen farbigen Illustrationen. Der Künstler hat das spitzbübische Wesen des kleinen Eichelhähers wunderbar zum Ausdruck gebracht. Interessant sind auch die "Verspurungen"der Tiere am Ende des liebenswerten Bilderbuches.