Philines Zirkusreise

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• Abenteuer
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• Tiere

Teaser

Als das Clownkind Philine geboren wird, ist der Zirkus Bertologi auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit. Doch Jahr für Jahr wird das wirtschaftliche Überleben schwerer, verabschieden sich einzelne Artisten und suchen Starruhm oder privates Glück. Und als am Ende der Zirkus verkauft wird, ist es gut, dass Philine ihre Familie hat, die untereinander zusammenhält.

Beurteilungstext

Viele potentielle Leser werden einen Zirkus wie den hier beschriebenen kaum noch kennen. Entweder es ist das ganz große Spektakel wie im Fernsehen oder der ganz winzige Familienzirkus, der über die Dörfer zieht. Hier erleben wir die “mittlere”, fast ausgestorbene Größe: Echte Artisten und tolle Tiere, aber doch überschaubar und deshalb eine verschworene Gemeinschaft. Zumindest so lange es allen gut geht. Doch die Konkurrenz durch das Fernsehen u.ä. ist groß und so bröckelt es an allen Ecken und Enden und jeder will sich selbst der Nächste sein.
Das ist eindringlich und mit fast nostalgischem Charme beschrieben und weckt Sehnsüchte nach einer Zeit, wo auch eine zweitgrößte Sensation reizvoll war. Man erfährt vieles aus dem Zirkusleben, das nicht allgemein bekannt ist, manches ist auch sicher sehr nachgesüßt, doch es spricht Gefühle und Ideale an, die heute Seltenheitswert haben. Einigkeit macht stark und gegenseitiges Vertrauen ist die Basis des Zusammenlebens - solche Merksätze könnten über den Kapiteln stehen. Doch es kommt anders. Menschen wie Tiere kündigen der Reihe nach die Zusammenarbeit auf, suchen die Selbstverwirklichung und privates Glück - die gemeinsame Basis geht dabei verloren.
Als am Ende nur Philine und ihre Familie übrig bleiben, flammt der Kern noch einmal auf: Auch eine Familie kann eine starke Gemeinschaft sein und gibt Mut auch in widriger Zeit. Dann singt man gemeinsam ein Lied - was denn sonst? - und stellt sich den Problemen. Ja, wenn das immer so einfach wäre!
Hier ist es das und das tut auch einmal gut, ein etwas naives Weltbild zu erleben, das ja dennoch nicht problemfrei ist. Und wer den alten Zirkus liebte, der fühlt sich hier zwischen den Seiten und den wunderhübsch vereinfachenden Zeichnungen voller Liebe und pastelliger Farbigkeit pudelwohl.