Persepolis- Band 2: Jugendjahre

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• Streit/Konflikt

Teaser

Marjane ist wegen des iranisch-irakischen Krieges von ihren Eltern nach Wien geschickt worden. Doch dort fühlt sie sich nie richtig wohl und wird am Ende sogar Obdachlos. Hin- und hergerissen zwischen Heimweh und der europäischen Kultur, kehrt sie nach vier Jahren zurück nach Teheran. Dort macht ihr das islamische Regimes sehr zu schaffen. Sie studiert Kunst und heiratet einen Mann, nur damit sie mit ihm zusammen sein kann. Nach kurzer Zeit lässt sie sich scheiden und zieht wieder nach Europa.

Beurteilungstext

Wie auch schon der erste Persepolis-Band, ist auch dieses Comicbuch etwas für eingefleischte Comicfans. Satrapi erzählt als orientalische Zeichnerin mit Sicherheit nicht für muslimische, sondern in erster Linie für westliche Leser. Sie gibt damit einen Einblick, was es bedeutet als Muslime im Westen zu leben und zeigt das reale Gesicht des Iran. Auf Leser, die sonst wenig mit Comics konfrontiert werden und außer Mickey Mouse und Asterix keine Comics kennen, wirkt der Band durch die sehr minimalistischen und recht düsteren Bilder eher abschreckend oder sonderbar. Das Buch wird es zunächst nicht schaffen, durch die tristen schwarz-weiß Bilder zu animieren. Das ungewöhnliche Format und das Cover-Bild lassen auf den ersten Blick nicht auf einen Comic schließen, es spricht aber an und macht neugierig auf das, was folgt. Punkten kann das Buch bei Nicht-Comic-Lesern mit Sicherheit durch seinen gelungenen und sozialkritischen Inhalt. Sartapi erzählt modern, wenn nicht sogar salopp. Viele Bilder sind ausdrucksstark, manchmal etwas übertrieben, aber dennoch glaubwürdig, gut durchdacht und stimmig. Einmal mit Lesen angefangen, möchte man schon wissen, wie die Geschichte von Marjane weiter geht und welche Unwegsamkeiten die junge Frau noch bewältigen muss. Die Kunst, das in einem Comic nicht die Bilder, sondern das Erzählen im Vordergrund steht, beherrscht die Zeichnerin wie keine andere. Der Band ist für Comic-Besessene ein echtes Muss, für Nicht-Comic-Verwöhnte ist er vielleicht ein Anfang einer neuen Leidenschaft.