Perfekt kann ich auch, bringt aber nix

Autor*in
Wilkins, Catherine
ISBN
978-3-8458-3403-0
Übersetzer*in
Spindler, Christine
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
217
Verlag
arsEdition
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Ella ist 13 Jahre alt und empfindet vieles von dem, was ihr Vater tut oder bestimmt ziemlich ungerecht. Denn Ella möchte endlich auch ein paar mehr Freiheiten um cool sein zu können. Doch weil ihr Vater das der braven Ella verbietet, beschließt diese, dass sich das brav sein nicht so recht auszahlt und sie deshalb auch eine Unruhestifterin werden kann...

Beurteilungstext

Ella lebt momentan gemeinsam mit ihrem Vater zusammen, da ihre Eltern in Scheidung leben. Zur ihrer Mutter hatte Ella länger keinen Kontakt. Während Ella sich von ihrem Papa coole Schuhe und mehr Freiheiten wünscht, bevorzugt dieser praktische Dinge und kann Ellas Wünsche so oft nicht nachvollziehen. Einzig Ellas Freundin Jas versteht die Bedürfnisse einer 13 Jährigen recht zuverlässig, doch als Ella beschließt, ab sofort eine andere zu werden und Ärger zu machen, ist es eigentlich Ellas zurückgekehrte Mutter, die Ella zur Seite steht.
Das Buch überzeugt vor allem mit kurzen, humorvollen Kapiteln, die das Lesetempo sicher beschleunigen und auch weniger geübte Leser*innen auf ihre Kosten kommen lassen. Geschildert werden mehr oder minder typische Probleme des aufgezeigten Alters, welche von Ella und ihrem Vater oder auch der Schule anschaulich kontrastiert werden. Während Ellas Verhalten als "typisch pubertär" beschrieben werden kann, ist das Verhalten der Eltern sehr kontrovers. Der Vater versucht, durch harte Regeln und Grenzen klare Strukturen zu schaffen, während die Mutter für Ella mehr eine Freundin darstellt, bei der alles erlaubt ist und es kein Limit gibt. So imitiert Ella auch größtenteils das Verhalten ihrer Mutter, um in der Schule von den coolen Mitschülern wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Durch das Verhalten der Eltern, welches oft unbeholfen und antiautoritär wirkt, vollzieht sich ein Rollentausch zwischen Ella und ihren Eltern, der an vielen Stellen fast ad absurdum geführt wird.
Nicht zuletzt durch die fragliche pädagogische Haltung der Eltern ist das Buch für den pädagogischen Kontext eher weniger empfehlenswert. Zwar reflektiert Ella ihr Fehlverhalten schlussendlich, dennoch kommt es beispielsweise bei den anderen Beteiligten zu keiner Einsicht. Ebenso werden die Trennung der Eltern oder andere Themen wie Mobbing nicht ansatzweise aufgearbeitet, was sowohl die Leserschaft als auch die Figur Ellas alleine lässt. Für die private Lektüre kann das Buch sicherlich unterhaltsam und anregend sein, da alterstypische Themen behandelt werden, für einen Einsatz als Klassenlektüre ist das Buch aber aufgrund der angesprochenen Punkte weniger geeignet.
@lesewuermchen

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Diese Rezension wurde verfasst von 157; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.11.2020