Paula und die Zauberschuhe
- Autor*in
- Haag, Alexandra
- ISBN
- 978-3-86321-317-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Moreno, Carolina
- Seitenanzahl
- 60
- Verlag
- Mabuse
- Gattung
- SachliteraturTaschenbuch
- Ort
- Frankfurt Main
- Jahr
- 2017
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Paula ist ein 5-jähriges Mädchen mit einer Körperbehinderung, einer Zerebralparese. Sie erzählt über ihren Alltag zu Hause und im Kindergarten, aber auch über ihre Therapien, medizinischen Behandlungen und vielem mehr.
Beurteilungstext
Das Buch „Paula und die Zauberschuhe“ ist ein Bilderbuch über ein Kind mit einer Körperbehinderung. Die Autorin Alexandra Haag ist selbst Physiotherapeutin und Fachlehrerin Sonderpädagogik für körperliche und motorische Entwicklung. Außerdem studiert sie Medizin. Die Idee zum Buch entstand aus der Suche eines Kinderbuches zum Thema Zerebralparese heraus.
Inhalt: Paula ist ein Vorschulkind und fast 6 Jahre alt. Sie fährt einen Rollator und hat eine Spastik in ihrer Hand und vor allem in ihren Beinen. Dabei weiß sie ziemlich gut, was sie will und was sie nicht will. Aber manchmal kommt sie auch an ihre Grenzen und sie ist traurig und wütend. Paula erzählt ganz natürlich über ihre Beeinträchtigungen und den daraus resultierenden Dingen, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen. Sie erklärt und spricht über ihre Spastik, über ihre Therapien, über ihre medizinische Behandlung und über ihre Zauberschuhe, die Orthesen. Aber sie berichtet auch über ihre Familie und ihre spannende Zeit im Kindergarten mit ihren Freundinnen.
Dieses Buch gibt auf sehr kindgerechte und trotzdem sachliche Art und Weise einen interessanten Einblick in den Alltag eines Kindes mit einer Zerebralparese. Die verschiedenen Therapien u.Ä. werden anschaulich und kindgerecht erklärt und zum Teil in schöne Sprach- und Fantasiebilder umgesetzt (z.B. Zauberschuhe). Auch die traurigen und wütenden Momente werden thematisiert, der Umgang mit Angst, das Anderssein, die vielen Termine usw. Neben den Aspekten der Behinderung erzählt das Buch aber gleichrangig über das Familienleben und den Alltag im Kindergarten, wo Paula zwar manchmal Hilfe braucht, aber meist wie jedes andere Kind mit ihren Freundinnen spielt. Gerade durch diese Erzählungen hatte ich nach der Lektüre des Buches das Gefühl, dass Paula ein ganz „normales“ kleines Mädchen ist, dass eben „nur“ eine Behinderung hat. Das halte ich für die wichtigste Botschaft dieses Buches.
Das Bilderbuch ist als Einstieg in das Thema für Kindergruppen sehr gut geeignet und regt zum Austausch an. Dabei kann ohne Verständnisprobleme je nach Gruppe und Alter der Kinder auch auf einzelne Teile des Buches verzichtet werden.
Die Illustrationen sind farbenfroh und vermitteln eine ruhige und angenehme Atmosphäre. Mit jüngeren Kindern kann man auch gut nur über die Bilder ins Gespräch kommen.
Im Buch gibt es außerdem Fachinformationen zur Behinderung und Behandlung sowie Praxis-Ideen für die Schule und inklusive Gruppen.
Fazit: Das Buch „Paula und die Zauberschuhe“ ist ein tolles Werk sowohl für betroffene Kinder und ihre Angehörigen, als auch für alle Nichtbetroffenen jeder Altersgruppe. Behinderung wird hier natürlich, ehrlich und kindgerecht erklärt, ohne das Kind als „Mensch“ zu vergessen. In Zeiten der Inklusion ein wichtiges Buch, dass eine Bereicherung für jedes Bücherregal ist.