Papierklavier

Autor*in
Steinkellner, Elisabeth
ISBN
978-3-407-75579-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gusella, Anna
Seitenanzahl
140
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In den Tagebucheinträgen der Protagonistin Maia werden Themen wie Identität, Zweifel, Sorgen und die Bedeutung von Freundschaft und Geschlecht verhandelt. Mehr als eine Handlung mit Spannungsbogen und vielen Perspektiven ist „Papierklavier“ eine Einladung zum Denken über das eigene Selbst.

Beurteilungstext

Maia ist 16 und da scheint es fast natürlich, dass ihr manche Dinge Sorgen bereiten. Aber Maia hat mit mehr Dingen zu kämpfen als mit der Frage, wie man mit Kleidergröße 42 über den gängigen Schönheitsidealen stehen kann: Wie kommt man mit wenig Geld über die Runden? Wie hält man es aus, dass die Mutter so selten da ist und es keinen anwesenden Vater gibt? Und wie verkraftet man den Verlust von Sieglinde? Das alles erzählt Elisabeth Steinkellner in Tagebuchform, Anna Gusella illustriert die fiktiven Einträge durch Zeichnungen, die sich mal in feinen Kritzeleien, mal in realistischen und mal in groben Zeichnungen in schwarz und säuregrün darstellen, je nach Thema und Stimmung des Eintrags. Der Tagebuchroman selbst, der insgesamt eher skizzenhaft erscheint, besteht zu einem großen Teil mehr aus Gedanken als aus einer kohärenten Geschichte mit einem Spannungsaufbau. In diese Gedanken muss sich die primär weibliche Zielgruppe erst hineinfinden. Viele Fragen bleiben zunächst offen und können erst mit Hilfe weiterer Einträge zu einem Bild zusammengefügt werden. Da ist zunächst Oma Sieglinde, die stirbt. Heidi hat ganz besonders an diesem Verlust zu knabbern. Und da ist Maia, die von 3 Euro Essensgeld gerne einen Cappuccino zum Mitnehmen kaufen würde, letztlich von dem Geld jedoch Nudeln, passierte Tomaten und Äpfel kauft, für alle. Wer sind diese Figuren und wie stehen sie zueinander? Im Verlauf des Tagebuchs lernen die Leser*innen die Tagebuchschreiberin Maia besser kennen, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter und den Halbschwestern Ruth und Heidi in einer kleinen Wohnung wohnt. Oma Sieglinde wohnte über ihnen und unterstützte sie mit Zeit, Geld und Klavierstunden für Heidi, die nun, da Oma Sieglinde tot ist, nur noch auf dem gebastelten Papierklavier spielen kann. Maia meistert zwischen allen Widrigkeiten ihr Leben und lässt die Leser*innen an ihren Gedanken über Geschlechterzugehörigkeiten, Nebenjobs im Smoothie-Laden und ihre besten Freundinnen Alex und Carla (die eigentlich Engelbert heißt) teilhaben. Die Typografie erinnert dabei an eine Handschrift, wodurch der Tagebuchcharakter hervorgehoben wird, teilweise verändert sich die Schrift auch und wirkt als zusätzliches Illustrationsmedium. Das liest sich in Maias schnoddrigem Ton kurzweilig, unterhaltsam und bietet sicherlich für viele Leser*innen einiges Identifikationspotenzial.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ling; Landesstelle: Mecklenburg-Vorpommern.
Veröffentlicht am 01.03.2023

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