Papavera - der ring des kreuzritters

Autor*in
Heine, E.W.
ISBN
978-3-570-12912-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Heine, Isabel
Seitenanzahl
379
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
0,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Papavera ist die 15-jährige tochter des auf dem kreuzzug verschollenen ritters. Sie kann sich kaum der angriffe der nachbarn erwehren und flieht, ihren vater suchend, nach Palästina.

Beurteilungstext

Ganz streng darf man es mit der historizität des romanstoffes nicht nehmen, im jahre 1219 wäre es für eine 15-jährige einfach unmöglich gewesen, alleine vom altmühltal bis nach Jerusalem zu reisen. Aber der autor flicht doch so viel stimmiges in seine abenteuergeschichte, dass der rahmen realistisch bleibt. Hinzu kommt, dass es eigentlich ein roman über Friedrich II, den staufer, ist, auch wenn der selbst nur in den schlusskapiteln einen kurzen auftritt hat. Es geht mehr um seine ideen von toleranz und völkerfreundschaft. Papavera zeichnet sich - wie ihr vater - durch flammend rote haare aus. Das schon ist grund für die inquisition, ihr auf der gesamten reise zu folgen und dreimal falsche zu ermorden, bis den fanatischen verfolger die rechte strafe trifft. Hinzu kommen aber ganz gewöhnliche interessenkollisionen in der heimat und das emanzipierte gebahren des jungen mädchens, das mit den seinerzeit üblichen rollenmustern nicht zu vereinbaren ist. Dazu gehört auch das verhältnis zu einem kleinwüchsigen begleiter, dem sie allein vorbehaltlos vertraut und der sie aus vielerlei gefahren rettet, bis hin zu dem gifttod, der ihr zugedacht war. Dem autor ist mit der rolle dieses “zwerges” ein mustercharakter des hofnarren gelungen, der nie den humor verliert, hinter dem sich eine geballte ladung an lebensweisheit verbirgt.
So ist hier ein vielschichtiger, spannender und historischer roman einer flucht durch das abendland entstanden, der den reiserouten vieler urlauber von heute folgt: Regensburg - Venedig - Mittelmeer -Akka - Jerusalem war vor fast 800 jahren die übliche route der kreuzfahrer.
Historisch fundiert werden lebensweisen und die route, der geschichtliche rahmen (wie die selbstkrönung Friedrich II. in Jerusalem) en passant beschrieben. Etwas Karl-May-romantik und moderne mädchenliteratur tun das ihre, um die leserin des 21. jahrhunderts die lektüre verschlingen zu lassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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