Outside the lines

Autor*in
Patel, Ameera
ISBN
978-3-7795-0577-8
Übersetzer*in
Himmelreich, Jutta
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
260
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Wuppertal
Jahr
2017
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Seit dem Tod der Mutter ist in einer südafrikanischen Mittelstandsfamilie nichts mehr wie es war. Das spürt auch die Haushälterin, die mühsam versucht, die Fassade aufrecht zu erhalten.

Beurteilungstext

Outside the lines ist eine tragische Geschichte, die aufzeigt, wie durch fehlende Kommunikation Chaos und Unglück über die handelnden Personen hereinbrechen.
Am deutlichsten wird das in der Figur des Malers Runyararo, der durch Gewalterfahrung in früher Jugend verstummt ist. Er kann sich nicht gegen falsche Anschuldigungen wehren, kann Flora seine Zuneigung nicht gestehen. Auch Flora entschließt sich erst spät zum Handeln, erst als ihr eigener Sohn betroffen ist.
Frank, Cathleens Vater, möchte wieder einen Kontakt zur Tochter herstellen, aber er gibt ihr stets nur Geld, spricht nicht mit ihr. Cathleen ist am tiefsten gesunken, drogenabhängig reißt sie die anderen durch ihre Lügen mit ins Unglück.
Die Schicksale dieser und weiterer, in die Handlung verstrickter Personen werden abwechselnd erzählt. Dabei wahrt die Autorin immer eine gewisse Distanz zu ihren Figuren. Auch wenn Ameera Patel Gedanken und Gefühle beschreibt, fällt eine Identifikation mit den Personen schwer. Man möchte sie manchmal schütteln, damit sie aufwachen und endlich miteinander reden. Doch die Distanz der Figuren untereinander ist schon zu groß, ist für fast alle unüberbrückbar. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist das junge Paar, das sich entschließt, gemeinsam ihr Kind aufzuziehen. Aber kann das gelingen in dieser Umwelt, bei diesen Gegensätzen der Religion, der Kultur, der Herkunft?

Die Zerrissenheit der südafrikanischen Gesellschaft wird hier in dieser Handlung deutlich. Der immer noch vorhandene, latente Rassismus, die Feindseligkeit auch der Schwarzen untereinander, die Ausbeutung durch die Oberschicht. Jede Gruppe bleibt am liebsten für sich, schottet sich gegen die anderen ab. So kann keine Gemeinschaft entstehen, es kommt zu Brüchen, die allen Beteiligten das Leben schwermachen. Patel kennt ihr Land, seine Menschen, sie versteht es, mit einfachen Sätzen ein stimmiges Szenario aufzubauen. Vom Stil her leicht zu lesen, bleibt das Buch aber doch harte Kost. Die Schilderung der Drogenszene, die Kriminalität und Gewalt können Jugendliche auch verstören.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sh; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 22.02.2018

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