Oskar und das verflixte Zauberwort

Autor*in
Schön, Jürgen
ISBN
978-3-934555-09-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
128
Verlag
C.V.Traumland- Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
Schloss-Holte-Stuck
Jahr
2003
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Oskar, der Igel,könnte ein zufriedenes Leben führen,mit eigenem Häuschen, an einem fischreichen See. Doch sein Traum ist es, ein HASE zu sein. Bruno, der Bär, verhilft ihm zur Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches.

Beurteilungstext

“Wenn es dem Esel zu wohl wird...” so oder so ähnlich geht es dem Igel Oskar. Eigentlich hat er alles, was ein vernünftiger Igel braucht. Doch statt sich damit zufrieden zu geben, hängt er Traumgespinsten von einem Dasein als HASE nach. Sein Freund Bruno, ein Bär, weiß Rat: In einem fernen Tannenwald lebt die Fee Rosenlaub, die Wünsche erfüllen kann.. Hat sie doch schon Brunos Urgroßmutter in einen Vogel verwandelt. Oskar macht sich auf den Weg und die bezaubernde Fee erfüllt wirklich seinen Wunsch.. ( nicht ohne Oskar vorher noch das entsprechende Zauberwort mitzuteilen, mit dem er sich wieder in einen Igel zurück verwandeln kann). Doch Oskar ist so beglückt, dass er nicht genau hinhört. Das erweist sich bald als (lebens-)gefährlicher Fehler. Bei einer Hasenjagd kann sich Oskar nur per Zauberwort retten. Doch weil es nicht das richtige Wort ist, steht Oskar nun als Bär da. Im Verlaufe der weiteren Abenteuer mutiert Oskar zu einer Ameise, dann zu einem Vogel, dann zu einem Goldfisch und schließlich wieder zu einem Hasen. Dem Kochtopf eines hungrigen Fuchses kann er gerade noch entrinnen-ist sodann heilfroh, dass ihn die gute Fee, die ihn wieder findet und auf seinen dringlichsten Wunsch hin, wieder in einen Igel verwandelt. Mit Freund Bruno zusammen im Igelhäuschen lebt es sich doch am besten und ungefährlichsten.
Die phantastische Geschichte vom Igel Oskar, der wundersamen Fee und dem Verwandlungszauber wendet sich an 6 bis 8-jährige Leser als Zielgruppe. Sie sind Märchen, Feen und Zauberern in ihrer phantasievollen Erlebniswelt noch ganz nahe und können so mit dem Igel “mitbibbern”, wenn es Oskar wieder einmal um Kopf, Kragen und Freiheit geht. Die lineare Geschichte nimmt nach etwas zögerlichem Anfang Tempo, Schwung und Spannung auf. Immer wieder gerät Oskar in “fremdtierspetifische” Gefahren, denen er sich , je nach Sachlage durch eigene Schläue oder durch eine erneute Verwandlung entziehen kann. Doch dabei erlebt er selbst die größten Überraschungen: Eben noch ein Bär, ist er plötzlich eine Ameise; das Vogeldasein ändert sich abrupt zum Fischleben usw. Die glückliche Heimkehr in eine überschaubare Geborgenheit und zu einer gelebten Freundschaft mit dem Bären Bruno, entspricht der kindlichen Erwartungshaltung ebenso wie der “Ausgriff” des Igels in die Welt mit ihren gefährlichen Abenteuer und der Notwendigkeit sich darin zu bewähren. Mit diesem “Igelabenteuer” können sich die jungen Leser gut identifizieren.
In der spannenden Handlung gibt es einige wenige Schwachpunkte: Gar zu leicht lassen sich die Angreifer von Oskar übertölpeln. Das erscheint nicht immer ganz logisch und konsequent. Als nicht ganz “abenteuer-deckungsgleich” erweist sich die Sprache: Mit gepflegter Diktion und manchmal etwas langatmigen Sätzen wird sie besonders am Anfang der Erzählung, etwas Mühe haben, die jungen Leser bei der Stange zu halten. Einmal aber in der Geschichte drin, trägt die spannende Handlung. Vermisst werden größere Illustrationen; die zierlich-hübschen Vignetten können diesem Mangel nicht ganz abhelfen. der Einband ist klar, übersichtlich und ansprechend gestaltet. der Druck ist genügend groß, die Einteilung in Kapitel sinnvoll.
Glücklicherweise enthält sich der Autor moralischer Wertungen: “So geht es einem, der...”.
Alles in allem ein ansprechendes, unterhaltsames, spannendes Buch für junge Leser um das sechste Lebensjahr zum Vorlesen und für etwas ältere zum Selberlesen.
Empfehlenswert!

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Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010