Onkel Toms Hütte

Autor*in
Beecher-Stowe, Harriet
ISBN
978-3-8000-5477-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
216
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Sklave “Onkel Tom” , dem es bisher immer recht gut ging, wird aus Finanznot von seinem Herrn verkauft und muss seine Familie verlassen. Nachdem sein zweiter guter Herr gestorben ist, kommt Tom in den Besitz eines rassistischen Plantagenbesitzers, der ihn schließlich zu Tode peitschen lässt, weil Tom seinen Stolz bewahrt und für die anderen Sklaven eintritt.

Beurteilungstext

Harriet Beecher-Stowe soll gesagt haben “Meinen Erfahrungen nach ist es immer am besten, menschlich zu verfahren”. Ihr Roman “Onkel Toms Hütte” ist ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit im Umgang miteinander und gegen die Ungerechtigkeit der Sklaverei.
Eindringlich schildert sie den Leidensweg Toms, der trotz der schrecklichen Dinge, die ihm geschehen, nie seinen Lebensmut und vor allem nie seinen Gottesglauben verliert. Tief religiös hadert er nicht mit seinem Schicksal, sondern erträgt, was ihm angetan wird und setzt sich trotz der Gefahr für die anderen Sklaven ein. Diese christliche Haltung wird von der Autorin propagiert. Der Glaube spielt in ihrem Werk eine große Rolle, denn sie macht deutlich, dass christliche Werte und Sklavenhaltung sich widersprechen - auch wenn viele Weiße das so nicht gesehen haben. Beecher-Stowe prangert die Sklavenhaltung an - mit Erfolg: Mit ihrem Buch hatte sie großen Einfluss auf die Anti-Sklaverei-Bewegung in den USA. Thematisch also ein äußerst wichtiges Buch.
Zu kritisieren ist allerdings die extreme Gut/Böse-Darstellung: Ihre Charaktere sind einseitig gezeichnet, es gibt nur die eindeutig guten und die unübersehbar schlechten Menschen. Ambivalenz oder Zerrissenheit, natürliche und menschliche Eigenschaften, haben in Beecher-Stowes Erzählung keinen Platz.
Dennoch bietet das Buch einen guten ersten Einblick in das Thema Sklaverei und vermittelt einen Eindruck zur Geschichte der USA im 19. Jahrhundert. Es sensibilisiert für die Menschenrechte und fordert dazu auf, alle Menschen gleich zu achten und darüber nachzudenken, was Menschlichkeit eigentlich bedeutet. Ein Klassiker, der hier zudem in hübscher Halbleinen-Ausstattung mit Lesebändchen daherkommt und sehr lesefreundlich gesetzt ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von StD.
Veröffentlicht am 01.01.2010