O.M.G. Billie!: Regel Nr. 1: Das Leben ist kein Kekskonzert

Autor*in
ISBN
978-3-8337-4437-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Großmann, Valentina (Sprecher)
Umfang
163  Minuten
Verlag
Gattung
AudioErzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Alters­empfehlung
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Billie, zehn Jahre alt, Schülerin der fünften Klasse, erzählt ihre Geschichte selbst. Ausführlich und in epischer Breite lässt sie sich über die Regeln „für das Verspeisen von Keksen“ oder die exzessive Vergabe von Spitznamen in der Schule aus.

Beurteilungstext

Billie, zehn Jahre alt, Schülerin der fünften Klasse, berichtet von ihrer besten Freundin, ihrem Leben in ihrer Klasse, alles ziemlich flott und ein bisschen sprunghaft. Sie wurde von zwei Müttern adoptiert, das erzählt sie ganz nebenbei. Die Neue in der Klasse, Janina, ist nach der Ehescheidung ihrer Eltern in das Dorf gezogen,
Janinas Papa überrascht alle mit der Ankündigung, dass er zukünftig mit einem Freund zusammenleben wird.
Als es an der Schule einen Diebstahl gibt, beschuldigt Billie Janina mit fadenscheinigen Argumenten, die Diebin zu sein, schließlich wird sie selbst verdächtigt.
Manchmal wirken Billies Gedanken etwas unangepasst: Janine mit einem absichtlich positionierten Haargummi als Diebin überführen zu wollen oder das in der Schule angebotene Mittagessen mehrfach als Katzenkotzbrei zu bezeichnen, wirkt etwas um Originalität bemüht. Auch der „Po-Kreisel-Rekord“ auf dem Boden der Sporthalle fällt unter dieses Urteil.
Und dass Kekse ggf. auch mal weggeschmissen werden, geht gar nicht.

Gelesen wird die Geschichte ziemlich flott und energiegeladen von Valentina Großmann.
Man hat das Gefühl, 24 Stunden am Tag genügen dem Aktions- und Mitteilungsdrang Billies nicht, spürt den Tatendrang des Wirbelwindes Billie und muss sich beim Zuhören schon gut konzentrieren, um nicht etwas zu verpassen. Z.B. ein paar Lebensweisheiten: Beurteile niemals einen Menschen nach seinem Äußeren, bewerte niemals eine Situation, die du nicht vollständig (er)kennst, und spür auch mal den Sorgen und Nöten der Anderen nach.
Auf jeden Fall wird das z.Zt. sehr im Mittelpunkt stehende Thema schwul, lesbisch, transgender als völlig normal übermittelt. Es wird mitgeteilt, ohne es als etwas Besonderes darzustellen. Trotzdem wirkt die Geschichte etwas zu banal und oberflächlich.

Unterbrochen wird der Text von diversen Geräuschen, die allmählich aber auch stören (Sirene).
Eine leichte Unterhaltung, bei der die empfohlene Altersgruppe der Zehnjährigen unterfordert sein dürfte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 15.03.2022