Olga mit dem Gummipropeller

Autor*in
au, ZauleckMischung
ISBN
978-3-7026-5746-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Zauleck, Franz
Seitenanzahl
32
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2002
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ganz selten passiert es, dass eine weiße Kuh ein schwarzes Kälbchen bekommt. Das Kälbchen Olga wird zunächst verspottet, doch mit drei Wünschen einer Fee und den Tipps einer Fledermaus ändert sich alles.

Beurteilungstext

Das skurrile Bilderbuch “Olga mit dem Gummipropeller” erzählt sehr philosophierend die Geschichte des schwarzen Kälbchens Olga. Da seine Mutter und alle anderen Kühe weiß sind, erlebt es durch die anderen Kinder Ablehnung. Als Trost schenkt ihm seine Mutter einen Gummipropeller, doch auch dieses Wunderding kann die anderen Kälbchen nicht vom Spotten abhalten. Der Propeller landet auf einer Wolke. Als Olga ihn dort wieder herunter holen möchte, trifft sie auf eine Fee, die ihr im Tausch für den Propeller drei Wünsche verspricht. Olga wünscht sich sofort, weiß zu sein. Als sie jedoch von der Wolke steigt, landet sie nicht zu Hause, sondern in einem Land, in dem alle Kühe schwarz sind. Hier erfährt sie, da sie ja nun weiß ist, eine noch schlimmere Ablehnung als zu Hause. Auf ihrer Flucht und dem Heimweg lernt sie noch weitere Kühe in unterschiedlichen Farben kennen, und immer ist Ablehnung, Ausgrenzung und Verfolgung damit verbunden. Olga wünscht sich schließlich nach Hause, doch dort wird sie von ihrer eigenen Mutter nicht mehr erkannt. Als sie ihren dritten Wunsch dazu verwenden will, wieder schwarz zu werden, rät ihr eine Fledermaus, vorher genau nachzudenken. Die Fledermaus hatte Olga auf ihrem Heimweg kennengelernt und von ihr einen umgedrehten Blick auf die Welt (wie eine Fledermaus mit dem Füßen vom Baum hängend) gelernt. Durch einen Kopfstand, der einige klärende Gedanken in ihr auslöst, findet Olga schließlich die Lösung für ihr Dilemma: “Das ändert sich nur”, überlegte Olga, “wenn alle sich ändern.” Und somit wünscht sie sich, dass alle Kühe sich ändern sollen. Durch ein Missverständnis mit der Fee verwandelt diese alle Kühe in bunte Kühe (statt allen Kühen eine andere Farbe zu geben, wie Olga es sich eigentlich vorgestellt hatte).
Die Sprache dieser überaus phantasievollen Geschichte des Themas “Rassismus” ist lebendig, die Dialoge sehr ideenreich und individuell. Die Idee des Buches wird sehr philosophisch vermittelt, ohne kompliziert oder gar unverständlich zu werden.
Die Erzählung wird grafisch ebenso einfallsreich und ausgefallen umgesetzt. Die Illustration ist eine Mischung aus Zeichnung und Collage.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sc.
Veröffentlicht am 01.01.2010