Ohren wackeln, Beine zappeln

Autor*in
Cordes, Miriam
ISBN
978-3-473-31566-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Cordes, Miriam
Seitenanzahl
16
Verlag
Ravensburger
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Ravensburg
Jahr
2006
Lesealter
0-3 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Bär, Schaf, Ente, Hase und Maus sind Freunde. Sie springen, sie naschen, sie verstecken sich. Und steckt der Vorleser noch die Finger durch die Löcher, dann wackeln die Ohren und zappeln die Beine. Mach mit!

Beurteilungstext

Für die Allerkleinsten sind die ersten Bücher nicht Bücher im literarischen Sinne, sondern Teil der großen, zu entdeckenden Welt, Dinge, mit denen man spielen kann. Deswegen erkunden sie ein Buch mit all ihren Sinnen, knabbern es an, werfen es oder spielen damit.
Das Buch zum Leben zu erwecken, die Geschichte lebendig werden lassen, machen gute Vorleser automatisch - mit der Stimme, mit Geräuschen. Warum nicht auch die Finger dazu nehmen, dachte sich wohl Miriam Cordes, als sie ihre Idee zum Pappbilderbuch "Ohren wackeln, Beine zappeln" hatte, das zum ersten Mal 2006 im Ravensburger Verlag erschienen ist und bis heute in neuen Auflagen verlegt wird.
Fünf Freunde hat sie in dieses Kinderbuch gepackt: der Bär Butz, das Schaf Locke, die Ente Emil, die Maus Pia und der Hase. Gemeinsam entdecken sie die Welt, spielen, naschen, springen, verstecken sich. Es sind Ereignisse dargestellt, die Kleinkinder selber erleben. Zwei-Satz-Reime begleiten die farbenfrohen Bilder. Leider stehen die Ereignisse meist singulär, bilden keine Geschichte. Allein durch die Figuren entsteht ein Zusammenhang, wobei der Hase nur zu Beginn auftaucht und auch noch namenlos ist. Er fällt damit aus den Rahmen.
Auffällig und das Buch zum Spielelement machend sind die Fingerlöcher. Damit gehört es zu den Fingerspielbüchern. Abwechselnd findet man ein oder zwei Fingerlöcher an ganz konkreten Stellen, die im Reim benannt werden wie Mund schlecken, Möhren zupfen, Beine wackeln oder den Ballon verlieren. Der Erwachsene, später das etwas ältere Kind, steckt seine Finger durch die Löcher und macht die genannte Bewegung nach. Das erfordert vom Erwachsenen schon Fantasie, wie die Bewegung nun wirklich aussieht. Anspruchslos ist es wahrlich nicht. Abwechslungsreich hat Cordes die Stellen ausgesucht, es wird nicht langweilig. Ein großer Pluspunkt! Die Löcher sind auch so groß, dass bis mittlere Fingergröße die Finger problemlos hineinpassen (Frauenhände auf jeden Fall!). Zugleich stören sie nicht im Bild, weil sie an ganz genau definierten Stellen sich befinden. Hier sieht man, wie gut das System durchdacht ist.
Farbig und fröhlich hat Cordes die Figuren und Szenen gestaltet. Sie sind recht zeitlos gehalten, was dem Buch einen klassischen Charakter gibt. Auch in 10 Jahren kann man es noch prima verwenden. Cordes wechselt zwischen detailreichen und weniger ausgeführten Bildern. Die Figuren sind verniedlicht, was typisch für Bücher für Kleinkinder ist. Zwei Stellen sind nicht gut ausgeführt: so ist die Maus als solche nur schwer zu erkennen, eine spitzere Nase hätte hier Abhilfe geschaffen. Zudem hätte Cordes, die die Tiere in ihren Handlungen vermenschlicht, beim Händewaschen bei der Sache bleiben müssen. Ein Waschtrog ist für die Kinder in einem ansonsten menschlich eingerichteten Zimmer schwer zu begreifen.
Sehr gut hingegen sind die kräftige Farbwahl und die Kontraste. Es macht Freude beim Anschauen und stärkt die visuelle Wahrnehmung der Kinder.
Da das Buch auch größere, erzählende Szenen beinhaltet, ist es mehr für Kinder ab 1 Jahr geeignet.
Insgesamt ist Miriam Cordes ein schönes, farbfreudiges Fingerspielbuch gelungen, das viel Interaktion zwischen Erwachsenen und Kind bietet, es spielerisch zum Buch führt. Die Kinder freuen sich amüsiert über wackelnde Ohren und zappelnde Beine. Sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 29.05.2018

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