Nur Mut, kleiner Drache!

Schlagwörter

• Abenteuer
• Angst
• Freundschaft

Teaser

Drachen haben keine Angst! Und ob! Jeder fürchtet sich vor etwas, auch der Drachenjunge Hugo. Und wer hilft einem am besten seine Ängste zu überwinden? Richtig – ein guter Freund. Dieses Bilderbuch zum Vorlesen zeigt auf, dass Angst zu haben ganz normal ist. Es greift kritisch Geschlechterstereotypen auf und lädt zum Gespräch ein.

Beurteilungstext

In dem Bilderbuch wird die Geschichte des Drachenjungens Hugo geschildert. Hugo fürchtet sich vor vielen Dingen: Fliegen, Verletzungen beim Drachenfußball, Dunkelheit bei der Höhlenforschung, Monstern im Keller, lautem Gewitter, kaltem Wasser und Feuer. Diese Ängste bekommen die anderen Drachen mit und machen sich über ihn lustig. Von der Trauer geleitet macht er sich auf in sein Geheimversteck. Nicht weit von diesem Ort befindet sich eine Höhle, aus der ein Hilfeschrei ertönt. Hugo klettert in das Innere der Höhle und findet dort Freddy, die Fledermaus, vor. Freddys Fuß ist zwischen zwei Steinen eingeklemmt. Hugo befreit ihn. Nach einem Gespräch zwischen den beiden, in dem Hugo auch von seinen Ängsten erzählt, macht Freddy ihn darauf aufmerksam, dass sie sich in einer dunklen Höhle befinden. Hugo bemerkte das nicht, während er Freddy half. Er freut sich, dass er jetzt gar keine Angst mehr vor der Dunkelheit haben muss und überwindet mit seinem neuen Freund Freddy weitere Ängste.

Das Bilderbuch ist farbenfroh illustriert, die Bilder spiegeln den Text wider. Sie laden durch ihre Details zum Entdecken und Erkunden der Seiten ein. Die Schriftgröße wie auch der Zeilenabstand sind für das erste eigene Lesen etwas zu klein, eignen sich jedoch hervorragend zum Vorlesen. Die Schrift ist in den Illustrationen eingebettet und ermöglicht es dadurch, dass die Bilder die kompletten Seiten einnehmen können. Hugos Geschichte wird von einem*r außenstehenden Erzähler*in erzählt. Neben den Dialogen der Figuren erhalten wir Leser*innen durch Kommentare des*r Erzählers*in Einblicke in die Gedankenwelt von Hugo. Insgesamt wirkt die gewählte Erzählform passend und stimmig zum Inhalt. Hugo wird als Figur in Hinblick auf seine Ängste, seine Gefühle und seine Entwicklung sehr detailliert beschrieben, wodurch sich potenzielle Lesende und Zuhörende schnell mit der Hauptfigur identifizieren können.

Besonders hervorzuheben ist der Umgang mit dem Thema Angst. Die Hauptfigur, Hugo der Drachenjunge, lässt auf das männliche Geschlecht schließen. Anders als der Geschlechterstereotyp hat hier der Junge Angst – und das vor einigen Sachen. Diese Darstellung des Hauptcharakters bietet Gesprächsanlässe, insbesondere mit Jungen, die sich durch die gesamtgesellschaftliche Beeinflussung nicht trauen, über ihre Gefühle und gar über ihre Ängste zu sprechen. Denn gerade Jungen hören bereits in jungen Jahren Sätze wie: „Du wirst ein Mann, du darfst keine Angst haben!“. Der Inhalt des Bilderbuches betont jedoch, dass jeder vor irgendetwas Angst hat und das auch okay ist. Ebenfalls macht Hugos Entwicklung Mut, auch sich seinen eigenen Ängsten zu stellen.
Das Buch kann ebenfalls als didaktisches Mittel eingesetzt werden, insbesondere im Kindergarten oder auch noch in der ersten Klasse. Hier wäre neben dem Fokus auf die Ängste ebenfalls der Umgang der anderen Drachen mit Hugo interessant. Das Auslachen von Hugo kann analog zu Situationen in der Lerngruppe aufgegriffen und thematisiert werden.
Das Buch hat dicke handliche Pappseiten, dadurch können junge Lesende und Zuhörende gut umblättern.