Nur ein bisschen Wasser

Schlagwörter

• Freundschaft
• Mut
• Umweltschutz/Klima

Teaser

In einer großen Stadt, in der viele Tiere geschäftig leben, ist an diesem Tage etwas anders. Es ist… nass. Überall, in allen Straßen ist Wasser. Doch keines der Tiere nimmt es richtig ernst. Nur der kleine, weise Affe erkennt den Ernst der Lage und möchte handeln. Er versucht vergeblich die tierischen Einwohner der Stadt auf das Problem aufmerksam zu machen. Doch keiner nimmt ihn richtig wahr. Bis das Wasser plötzlich immer mehr ansteigt…

Beurteilungstext

Diese fantastische Stadt voller Tiere steht exemplarisch für unsere menschliche Welt. Jeder lebt für sich und Probleme, die offensichtlich sind, werden ignoriert oder für „nicht so schlimm“ gehalten. Diejenigen, die versuchen auf sich aufmerksam zu machen, sind in der Unterzahl und erhalten die Aufmerksamkeit von den anderen erst in wirklichen Notsituationen oder wenn es schier zu spät zu sein scheint. Doch dabei ist die Lösung so einfach und liegt so nah: Gemeinsam kann man alles schaffen! Und dann kann das Problem, wie in der Geschichte, mit einem „einzigen großen Schlurps“ verschwinden.
Die Illustrationen des Bilderbuchs von Mariajo Illustrajo sind hauptsächlich in schwarz-weiß gehalten, sodass die beiden einzigen Farben – gelb und blau – besonders hervortreten und gleich auf die wichtigsten Elemente der Erzählung aufmerksam machen. Das Blau, welches auch als Farbe der Distanz gedeutet werden kann, steht in diesem Buch für das Wasser, welches immer mehr ansteigt und somit auch auf den Buchseiten immer präsenter wird. Der Schwanz des Affens, der versucht die Einwohner:innen auf das Problem aufmerksam zu machen und ihnen beim Höhepunkt der Erzählung den Weg zur Beseitigung des Problems weist, ist in der Farbe Gelb gehalten, welche für Weisheit und Positivität stehen kann. Durch die bedeutsame Farbauswahl entsteht ein ausdrucksstarkes Stimmungsbild, wobei die Illustrationen deutlich über den Text hinaus erzählen. Teilweise füllen die lebhaften Illustrationen eine ganze Doppelseite oder sogar darüber hinaus, manchmal sind allerdings auch nur einzelne Seiten oder Bildstreifen illustriert. Der Erzähltext, welcher ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben ist, ergänzt die Illustrationen. Er befindet sich teilweise auf der Illustration, manchmal allerdings auch daneben, darüber oder darunter. Kurze dialogische Inhalte sind in einer Art Schnörkelschrift geschrieben und befinden sich immer direkt bei dem/r Sprecher/in. Die Illustrationen eignen sich auch dafür das Buch ohne Beachtung des Textes zu besprechen, damit könnte man das Buch als textfreies Bilderbuch behandeln und die Kinder womöglich selbst eine Interpretation der Bilder erstellen zu lassen.
Das Buch kann man hervorragend zur Thematisierung verschiedener Probleme einsetzen, denn den Leser:innen wird ein sehr wichtiger Lösungsweg aufgezeigt, der sich auf viele reale Lebenssituationen übertragen lässt. In der Geschichte selbst wird ein klimapolitisches Problem aufgezeigt – das steigende Wasser. Dieses kann stellvertretend für den Klimawandel und die sich dadurch stetig verändernde Welt stehen. Alternativ können mit dem Buch auch andere Probleme im übertragenden Sinne thematisiert werden, denn die Lösung ist immer gleich: Wenn alle gemeinsam anpacken, um das Problem zu beseitigen, ist es schaffbar und nicht mehr unmöglich.

Anmerkung

Aufgrund der eher illustrativen Schrift, ist dieses Buch nicht für Erstleser geeignet. Es lässt sich aber dennoch sehr gut im Unterricht oder anderen didaktischen Kontexten einsetzen, da es stellvertretend für viele Problemlösungen stehen kann bzw. das Thema Umweltschutz kindgerecht anspricht.