Nur 3 Tage

Autor*in
Napoli, Jo
ISBN
978-3-551-58125-9
Übersetzer*in
Menzel, Hilde
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
142
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2001
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jackie begleitet ihren Vater auf einer Reise durch Italien. Auf der Fahrt vom Restaurant zum Hotel bricht ihr Vater am Steuer seines Wagens zusammen. Jackie will Hilfe holen und wird von 2 Männern in ihrem Wagen mitgenommen. Aber anstatt sie zur Polizei zu fahren, nehmen sie Jackie mit. Sie behandeln sie gut, aber Jackie setzt ihre ganze Kraft ein um wieder nach Hause zu kommen.

Beurteilungstext

Die Geschichte der kleinen Jackie geht dem Leser von Anfang an unter die Haut. Ihr Schicksal liest sich wie ein Krimi. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich. Der Spannungsbogen ist nachvollziehbar aufgebaut und hält den Leser die gesamte Geschichte über in Atem. Die Geschichte hat einen roten Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht. Die Zusammenhänge in der Geschichte werden erst nach und nach deutlich. Hier wird niemand verurteilt wegen der eigenen Aktionen. Den Dingen wird auf den Grund gegangen. Warum haben die Männer Jackie mitgenommen? Wieso ist Claudia immer so traurig und was haben die Vögel in den Käfigen damit zu tun? Die Verknüpfung wird dem Leser nach und nach klar. Und dann wird Jackie aktiv. Sie fängt an sich gegen ihr Schicksal zu erheben und für sich selbst zu kämpfen. Sie erkennt, dass sie nicht diejenige sein kann, die das Leben der anderen Personen wieder ins Lot bringen kann und will. Sie versucht durch den Schicksalsschlag nicht zusammenzubrechen und aufzugeben, in ihrem Inneren ist ihr klar das ihr Vater tot ist, sondern begibt sich in eine Konfrontation. Sie lotet, meiner Meinung nach manchmal zu weise und überlegen für ihr Alter, ihre Möglichkeiten aus, sucht nach Verbündeten und nutzt ihre Gelegenheiten. Ein wirklich starkes Mädchen das für seine Sache kämpft. Sie wird sich ihrer Schwächen, Stärken und Grenzen bewusst und richtet ihr Handeln danach aus. Es wird ganz deutlich, dass nur derjenige, der sich in sein Schicksal ergibt, nichts verändern kann und wird. Man muss beginnen und Schritt für Schritt kommt man seinem Ziel näher. Und Rückschläge gehören auch dazu.
Nachdenklich stimmt auch ihre Entscheidung ihre Entführer nicht preiszugeben, sie fühlt sich empathisch in sie hinein und trifft eine Entscheidung. Die Hauptsache für sie ist es wieder nach Hause zu kommen und nicht Rache an denen zu üben, denen das eigene Schicksal ebenfalls so übel mitgespielt hat.
Ein gutes Buch, das nachdenklich stimmt, einen in Atem hält von der ersten bis zur letzten Seite.

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Diese Rezension wurde verfasst von BH-IS.
Veröffentlicht am 01.01.2010