Nimm mich mit, wenn du gehst
- Autor*in
- Levithan, DavidNiven, Jennifer
- ISBN
- 978-3-570-16653-6
- Übersetzer*in
- Ott, Bernadette
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 352
- Verlag
- cbj/cbt
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ezras Schwester Bea ist geflohen – aus dem Haus der Familie, in dem Demütigung und Gewalt herrschen. Was kann Ezra nun tun? Ist er alleingelassen, oder findet er gemeinsam mit seiner Schwester einen Weg aus dieser verzweifelten Lage?
Beurteilungstext
Der Roman beginnt, als Bea gerade weg ist. Ezra, seine Mutter und sein Stiefvater Darren finden das leere Zimmer, und was Ezras Eltern übersehen, ist die geheime Mailadresse, der einzige Hinweis, den Bea für Ezra hinterlassen hat. So haben Sie Kontakt und der wird nun auch die Erzähloberfläche der Geschichte. Denn wir lesen die Mails zwischen Bea und Ezra, mehr nicht. Versehen mit Betreff und Sendezeitpunkt, vermitteln sie einen Eindruck von der Dynamik der Geschichte, gleichzeitig bieten sie aber auch zunehmend Einblicke in die Erzählgegenwart und rückblickend in die Geschichte der beiden Jugendlichen, die besonders von der zerrütteten Familie, der neuen Liebe der Mutter und der fehlenden Liebe der Eltern den Kindern gegenüber geprägt ist. Zunehmend eröffnet sich ein weites Spektrum der Gewalterfahrungen, das zuerst plakativ die Eltern anklagt, das aber zunehmend auch differenzierter auf die Figuren blicken lässt und auch Bea und Ezra einen genaueren Blick eröffnet, der sie auch zunehmend autonom, handlungs- und sprachfähig macht. In der Erzählgegenwart finden sich beide schnell in einer neuen Lebenssituation jenseits des bekannten Zuhauses wieder, die aber nur auf den ersten Blick verzweifelt ist, denn sie haben bzw. finden Freunde und andere Menschen, die ihnen helfen. Gleichzeitig bringen sie zunehmend Licht in das Dunkel der Familiengeschichte und finden dabei auch einen Weg, mit der überfordernden Lebenssituation umzugehen. Das Ziel ist dabei nicht nur das gute Leben selbst, sondern – sehr typisch für den Jugendroman – die selbst-bewusste Eigenständigkeit des Subjekts in einer Welt, der wir uns nicht nur ausgeliefert fühlen müssen. Das beschreiben die Autor:innen in der hier vorliegenden Gemeinschaftsarbeit in einem authentischen und eindringlichen Ton, der gerade in der Briefform Spannung und Unmittelbarkeit erzeugt und damit intensiv wirken kann. Sehr überzeugend – nachdrücklich zu empfehlen!