Nicht so fies, kleiner Tiger!

Schlagwörter

• Freundschaft
• Streit/Konflikt

Teaser

Der kleine Tiger geht voller Freude in den Kindergarten. Aber er stößt bei den anderen Kindern durch penetrante Regelverstöße erst einmal auf Widerstand. Bunte Illustrationen mit lustigen Tierfiguren vermitteln, wie sich ein Kind richtig verhalten sollte.

Beurteilungstext

Mit Ocker, Hellblau und Rot mit schwarzen Konturen entsteht in diesem Bilderbuch eine Kindergarten- Welt, die freundlich daherkommt. Auch die Tierfiguren, die diese Welt bevölkern, sind alle heiter und spielen lieb miteinander. Nur der kleine Tiger fällt aus der Rolle. Er nimmt anderen Kindern Mal- oder Spielzeug weg, drängelt an der Rutsche, macht Bausteintürme kaputt und will alles nur für sich haben. Ein rein negativer Held. Deshalb will niemand mit ihm spielen. Die Kindergärtnerin gibt den Rat „Nicht so fies, kleiner Tiger“. Und als anschließend der Protagonist die Regeln nach und nach einhält, sich wandelt, kann er positive Kontakte in der Kindergemeinschaft aufnehmen.
Die Illustrationen erzählen mit ihren Mitteln die Geschichte. Die Kinderfiguren sind sehr unterschiedlich gestaltet und man kann verschiedene Kinder assoziieren. Ihre Aktivitäten sind allerdings nur angedeutet. Allein in Bezug auf den kleinen Tiger erfolgt eine inhaltliche Aussage: Sie schauen erschreckt, weinen oder protestieren.
Die Vermittlung der Botschaft erfolgt auf äußerst direkte Weise. Belehrend. Das ist kein Qualitätsmerkmal für ein Bilderbuch. Die Regeln des Miteinander werden Kinder im realen Miteinander erfassen, im Kindergartenalltag, beim gemeinsamen Spiel. Bilderbücher sollten nicht der reinen Vermittlung von Regeln am Negativbeispiel dienen, sondern differenzierte Erfahrungen ermöglichen, Überraschendes vermitteln und Figuren zur Identifikation oder zur Auseinandersetzung anbieten. Ich fände es schade, wenn „Literatur- Anfänger“ negative Buch- Erfahrung machen, deshalb empfehle ich dieses Bilderbuch nicht.