Nein, mit Fremden geh ich nicht!

Autor*in
Reichenstetter, Ferres/
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ginsbach, Julia
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Weil Lias Kindergartenfreundin Anne krank und von ihrer Mutter frühzeitig aus dem Kindergarten abgeholt wird, muss Lia mit Moritz und seiner großen Schwester Sofie nach Hause gehen. Sofie will keine Umwege gehen und schickt Lia allein auf das letzte Wegstück. Dort fährt langsam ein silberfarbiges Auto neben Lia her...

Beurteilungstext

Es ist kein guter Tag für Lia: Morgens zieht sie ihr Bruder an den Haaren, im Kindergarten fehlt ihre Lieblings - Kindergärtnerin und dann wird auch noch ihre Freundin Anne krank. Sofie möchte mit ihrem Bruder schnell nach Hause und schickt Lia allein weiter. Zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen. Soll Lia da nicht doch das freundliche Angebot des Mannes im Silberauto annehmen, der sie “ein Stück mitnehmen” will? Sie “kennt” ihn flüchtig, weil er sich manchmal auf dem Spielplatz aufhält. Bevor sie einsteigt, erkennt Lia jedoch das Schreibwarengeschäft wieder, in dem sie mit ihrer Mutter eingekauft hat. Als der fremde Mann sie trotz ihres Wiederstandes ins Autor zerren will, kommt ihr die Verkäuferin aus dem Geschäft zu Hilfe. Vater und Mutter loben ihre Tochter für ihr umsichtiges Verhalten.
Um eine glückliche und unbeschwerte Kindheit leben zu können, brauchen Kinder “besonderen Schutz - in der Familie ebenso wie in der Gesellschaft”. Dies sei nur durch “nicht nachlassendes Engagement” zu erreichen, findet die Schauspielerin Veronica Ferres und setzt sich deshalb als Schutzherrin des Vereins “Power-Child” für die Prävention von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche” ein. Mit dem vorliegenden Bilderbuch will sie dazu beitragen; das Buch soll Kindern und Erwachsenen einen Einstieg in die Problematik bieten.
Die Geschichte des 6-jährigen Kindergartenkindes Lia, das nicht, wie verabredet, abgeholt werden kann, wird einfach, klar und ohne Umschweife erzählt, wobei Lias wechselnde Empfindungen nicht nur im schlichten Text, sondern vor allem auch in den sensiblen, großformatigen Illustrationen deutlich gemacht werden. Die Schlüssel-Szene wird eindeutig, jedoch ohne überhöhtes Gewaltszenario dargestellt, ebenso sinnfällig das schnell greifende Hilfsangebot. Mit Hilfe des einfachen linearen Aufbaus, der kindgerechten Sprache und der aussagekräftigen Illustrationen kann man das Bilderbuch gut bereits in den letzten Kindergartenjahren, aber auch noch im 1. Schuljahr einsetzen als “Aufklärungsgeschichte”. Dem Buch liegt eine Informationsbroschüre des Vereins “Power Child” bei. Empfohlen für Familien, Kindergärten, Grundschulen (1./2. Kl.)

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Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010