Napoleon Chamäleon

Autor*in
Cyrus, KurtAtkins, Andy
ISBN
978-3-7348-2048-9
Übersetzer*in
Schröder, Gesine
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Faust, Christine
Seitenanzahl
32
Verlag
Magellan
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Bamberg
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Ein Chamäleon wird von den anderen Tieren nicht bemerkt und versucht, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Weder Winken noch eine Fußmatte flechten, noch eine Vogeltränke bauen sorgt dafür. Die Rettung: ein Kopfstand und anschließendes Hängen an der Zunge. Wie wir alle wissen: Wer an seiner Zunge hängt, der findet sofort Freundinnen und Freunde.

Beurteilungstext

Das Chamäleon „Napoleon“ wohnt auf seinem schicken Ast und wird von den anderen Tieren, besonders dem Papagei Polly und dem Affen Micky, gar nicht wahrgenommen.

Napoleon versucht zunächst, die Aufmerksamkeit durch Winken zu erlangen, allerdings dauert dies bei Chamäleons sehr lange. Pluspunkt für das Buch: es nimmt Bezug auf echte Chamäleons. Aber die Tiere bemerken Napoleon wegen seiner guten Tarnung nicht. Nun kennen wir alle aus allen Kinderbüchern die Idee, dass Chamäleons sich ihrer Umgebung farblich anpassen können. Tatsächlich ist es eher so, dass sie je nach Gemütszustand ihre Farbe ändern. Das hängt mit Nanokristallen in der obersten Hautschicht von Chamäleons zusammen. Der Abstand zwischen den Kristallen entscheidet über die Farbe des Chamäleons und dieser ist abhängig von der Erregtheit der Tiere, nicht der Umgebung. Warum also ein weiteres Kinderbuch die alte falsche Geschichte aufnimmt, verstehe ich nicht.

Napoleon versucht noch auf andere Arten, sich bemerkbar zu machen. Er flechtet eine Fußmatte aus Zweigen. Warum bemerkt die nun niemand? Die ist ja nicht chamäleonfarben! Auch eine Vogeltränke aus einer Glockenblume kann Polly Papagei nicht locken. Warum nicht?

Mein Hauptkritikpunkt ist jedoch der Moment, der eigentlich Klarheit bringen sollte. Napoleon fragt sich: „War er nicht höflich gewesen? Und mutig? War er nicht witzig und für andere da?“ Nur eine Sache habe er noch nicht probiert, die Spannung steigt. Und es stellt sich heraus, diese eine Sache war: sich auf den Kopf zu stellen. Warum denn das? Napoleon fällt, hält sich mit der Zunge fest und nun sehen ihn die anderen Tiere. Sie werden Freundinnen und Freunde und auf der letzten Seite spielen sie Verstecken und das lesende Kind darf alle Tiere suchen. Schön, aber wo war denn da der Sinn?

Das Titelbild zeigt Napoleon tiefbunt auf schwarzem Hintergrund. Die satten Farben leuchten dem potenziellen Leser bzw. der potenziellen Leserin nur so entgegen. Leider hält das Buch visuell nicht, was es verspricht. Mit wenigen Ausnahmen bleiben die Bilder großformatig und bunt. Zum Teil ist aber kaum zu erkennen, was erkannt werden soll, weil das Auge keine Ruhe findet vor lauter Farbe.

Insgesamt war ich von dem Buch enttäuscht. Meine (zweite) Klasse fand es okay, aber es gab auch didaktisch nicht viel her, außer sich mit der Frage zu beschäftigen, wie man die Aufmerksamkeit anderer Kinder erregen bzw. Freundinnen und Freunde finden könne. Zu diesem Thema gibt es aber bessere Bücher.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nha; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 18.02.2019

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