Mythologie

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Zusammenfassung der Mythologien der Völker unserer Erde

Beurteilungstext

Seit der Mensch denken kann, hat er auch begonnen über die Welt und vor allem über sich selbst zu reflektieren. In oft quälenden Prozessen hat er sich gefragt nach dem Woher und Wohin? Wer hat dies alles um mich geschaffen? Wer oder was hält die Welt und die Natur zusammen? Wer erhält sie? Was muss der Mensch tun, um diese verborgenen Mächte nicht zu verärgern? In seiner Unsicherheit projizierte er alles ins Geheimnisvolle, Unzugängliche, Überirdische. Die Menschen, gleichgültig wo auch immer sie in der Welt beheimatet waren, schufen sich Religionen, Götter, Helden, Fabelwesen und allerlei Naturphänomene. Dass sie dabei überhöhten, angseinflößende Gestalten, fernab von der Realität schufen , liegt im Geheimnisvollen der Natur selbst. Alle diese Geschichten, die z.T. zu tabuisierten Ritualen und Bräuchen führten, stets mystisch entrückt waren, aber dem suchenden Menschen eine Erklärung boten, weil sie im Letzten sich an dem Leben überhaupt orientierten. Diese Legenden und Mythen, die man bei allen Völkern und Volksgruppen findet und deren Spuren, (uralte Bauten, Versammlungsorte, Geschichten, Lieder, Gedichte und vor allem Symbolen usw) heute noch z.T. präsent sind, geraten in unserer heutigen, aufgeklärten Zeit immer mehr in Vergessenheit. Wer kennt noch die reichhaltige Mythologie der verschiedenen Germanenstämme, die hauptsächlich im nördlichen Europa (mit seinen langen Winternächten) entstanden sind? Wer kennt noch die aufbauenden, aber auch zerstrittenen und zerstörerischen Gottheiten, die schließlich in einer gewaltigen “Götterdämmerung” untergingen? Wenn der heutige Mensch auch weit davon entfernt ist, einem schwärmerischen Mystizismus zu verfallen, ganz kann er sich nie vom Unerklärlichen, Entrückten, Geheimnisvollen, den unergründlichen Rätseln des Lebens und Sterbens lösen. Insofern ist dieses großformatige, sehr ansprechend sich darbietenden Buch für alle, die sich für Mythologie als marginaler Bestandteil der Geschichte überhaupt, interessieren, eine bedeutsame Fundgrube. Als Enzyklopädie deklariert, bietet dieses Buch das zusammengefasste Gesamtwissen über die Welt der Götter, Helden, Geister, Fabelwesen, Symbolen usw,
an, die die Menschen von Urzeiten an und mancherorts bis heute bewegten und bewegen. Nach Erdteilen aufgeschlüsselt werden die verschiedenen Mythen dargestellt. Die hervorragende Textgliederungen mit ihren Hervorhebungen, Infokästen, farbigen Unterlegungen usw erleichtern das Lesen, machen es geradezu zu einem spannenden geistigen Genuss. Besonders lobend ist die reichhaltige Illustration zu erwähnen, die mit ihren Fotos und fantasievollen farbigen Zeichnungen die textlichen Darstellungen kongenial ergänzen und unterstützen und dazu verleiten, dieses Buch immer wieder zur Hand zu nehmen, darin zu blättern und zu lesen, gleichgültig wo man beginnt.
Im Hinblick auf die Jugendliteratur, ist jungen Leuten, die über einiges geografisches und geschichtliches Vorwissen verfügen, dieses Buch, das eine Bereicherung jeder anspruchsvollen Bibliothek darstellt, nachdrücklich zu empfehlen. Dem Verlag ist mit diesem Buch ein bibliphiles Schmuckstück gelungen.