Morgen bestimme ich!

Autor*in
Mühle, Jörg
ISBN
978-3-89565-457-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mühle, Jörg
Seitenanzahl
32
Verlag
Moritz
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2024
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wer darf der Bestimmer beim Spielen sein? Der Streit zweier egozentrischer Charaktere geht in die zweite Runde und besticht erneut durch Humor und einprägsame Illustrationen.

Beurteilungstext

Bär und Wiesel sind eigentlich die besten Freunde – meistens zumindest. Doch in jeder Freundschaft gibt es auch manchmal Streit. War es im ersten Teil „Zwei für mich, einer für dich“ von Jörg Mühle noch der Zoff über die gerechte Aufteilung des Essens zwischen den beiden liebenswerten Waldbewohnern, sorgt nun der Besuch des Dachses für Eifersucht und Rivalität. Als Wiesel ins gemeinsame Zuhause zurückkehrt, spielen Dachs und Bär schon Feuerwehr miteinander. Wiesels Vorschlag, man könne ja auch zu dritt Mutter-Vater-Kind spielen, wobei der Bär das Kind wäre und nun ins Bett gehen müsse, während die Erwachsenen weiterspielen, wird von diesem nicht gut aufgenommen. Auch Fußball, Memory oder Verstecken schaffen keinen Kompromiss – bis sich beide Rücken an Rücken inmitten ihrer tollen Spielsachen verstritten gegenüberstehen und der Dachs sich schließlich auf den Heimweg machen muss. Auch in diesem Buch endet die Geschichte mit der Pointe „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ und schon wieder scheint der Fuchs als Gewinner hervorzugehen.
Die reduzierten Buntstiftzeichnungen, die behutsam mit Aquarellfarben koloriert wurden, zeigen die anthropomorphen Tierfiguren mit karikierten Zügen. Insbesondere über die Mimik und Gestik werden eindrucksvoll die Emotionen der Protagonisten dargestellt, wie schon die Coverauswahl erkennen lässt. Die Umgebung des Waldes ist im Bild nur durch massive Baumstämme und vereinzelte Gräser angedeutet, sonst aber beliebt der Fokus auf den Szenen und den darin handelnden Figuren. Der Text bestehend aus handschriftlichen Druckbuchstaben fügt sich in den verbliebenen Weißraum und gibt das dialogische Streitgespräch wieder. Zur Unterscheidung der Sprechenden werden auf manchen Seiten verschiede Schriftstärken genutzt. Die Entwicklung der Geschichte gelingt hauptsächlich über die direkte Rede von Wiesel und Dachs, die sich immer wieder übertrumpfen wollen. Die Sätze sind einfach, verständlich und daher eingängig, wodurch sich das Buch auch wegen des lebensweltlichen Themas, zum Vorlesen im Vorschulalter ebenso wie für Erstleser:innen eignet. Wiederholt gelingt Jörg Mühle eine moralische Lehre seinem typischen Witz.

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Diese Rezension wurde verfasst von jodu; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 04.03.2024