Mord im Handgepäck

Autor*in
Bunce, Elizabeth C.
ISBN
978-3-95728-554-6
Übersetzer*in
Mannchen, Nadine
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Krimi
Ort
München
Reihe
Ein Myrtle Hardcastle Krimi
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach den anstrengenden Ereignissen des ersten Falls soll Myrtle nun mit ihrer Tante Helena zur Entspannung in den Urlaub fahren. Natürlich hat sie dazu überhaupt keine Lust. Das ändert sich natürlich schlagartig, als Myrtle zufällig im Gepäckwagen eine Leiche entdeckt.

Beurteilungstext

Urlaub mit Tante Helena ist etwas, das die neugierige Myrtle in etwa so dringend benötigt, wie einen neuen Hut. Trotz Wiederspruch sitzt Myrtle schon bald in einem privaten Eisenbahnwaggon auf dem Weg zum Meer. Noch während der Fahrt ereignen sich merkwürdige Dinge. Ein wertvolles Diadem verschwindet spurlos und die beauftragte Versicherungsdetektivin ist plötzlich unauffindbar. Am Urlaubsort angekommen entdeckt Myrtle eine Tote im Gepäckwagen und die Mordwaffe ist ausgerechnet Tante Helenas Nähschere. Aus der geplanten Urlaubsentspannung wird zur Freude von Myrtle nichts, dafür gibt es jede Menge aufregende ErmittlungsarbeiDie zwölfjährige Myrtle ist Halbwaise. Nachdem ihre Mutter verstarb, legte ihr Vater die Erziehung in die kompetenten Hände der Gouvernante Ada Judson. Miss Judson lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, wahrt stets sowohl Anstand als auch Haltung und versteht es geschickt die unglaubliche Intelligenz von Myrtle anzuregen und zu fördern. Durch die Arbeit ihres Vaters hat sich Myrtle zu einer leidenschaftlichen Verfechterin der Gerechtigkeit entwickelt. Ihr besonderes Spezialgebiet ist natürlich die Kriminalwissenschaft.
Der Roman wird von Myrtle in der Ich-Form im Präteritum erzählt. Die Handlung spielt Ende des 19. Jahrhunderts in England. Dies wird nicht nur im anschaulich beschriebenen Setting deutlich, sondern auch durch Schreibstil und Wortwahl. Da einige der Worte heute kaum noch Verwendung finden, gibt es auf den entsprechenden Seiten kurze Erklärungen in den Fußnoten. Die antiquiert anmutende Ausdrucksweise lässt sich erstaunlich flüssig lesen und im Zusammenhang mit der spannenden Handlung kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Vor jedem Kapitel steht ein kurzer Auszug aus dem Buch „Hardcastles Praktisches Reisehandbuch“. Bei den Zitaten handelt es sich um ironische Hinweise in trockenem typisch britischen Humor. Das Thema des Zitats spielt im folgenden Kapitel eine Rolle.
Das spannende an dieser Detektivgeschichte ist, es gibt jede Menge Verdächtige und der Täter enthüllt sich wirklich erst zum Schluss. Absolut nichts ist vorhersehbar und das ist bei einem Kinderkrimi bemerkenswert. Jeder scheint etwas zu verbergen. Myrtle deckt während ihrer Ermittlungen nicht nur eine kriminelle Machenschaft auf. Zwischen all den Verdächtigen und Motiven wird es für sie immer schwerer die Unschuld von Tante Helena zu beweisen.
Für alle Fans von Enola Holmes ist Myrtle Hardcastle auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Wir warten nun sehr gespannt auf eine Fortsetzung der jungen, sehr begabten Ermittlerin.

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Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 12.12.2022