Monstermäßig erzogen

Autor*in
Fuchs, Hübner
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fuchs, Hübner
Seitenanzahl
34
Verlag
aaa
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bad Soden
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Monsterkind Knirps ist nicht gerade ein monstermäßiges Paradebeispiel für seine Gattung. Statt zu rülpsen und Unordnung zu machen, steht Knirps auf Aufräumen und Bitte und Danke. Darum ist er eigentlich unnormal. Die Eltern suchen einen Monstepsychologen auf. Der empfiehlt, dass das Kind mit Farben rumsauen soll, das hilft. Und tatsächlich, alle sind sehr zufrieden mit ihm.

Beurteilungstext

Was ist normal? Das hängt sehr von der Gesellschaft ab, in der man lebt. Das Monsterkind Knirps ist demnach nicht normal, weil es mit Charaktereigenschaften ausgestattet ist, die Menscheneltern glücklich machen und Monstereltern in den Wahnsinn treiben. Da fragt man sich schon: Von wem hat der das bloß. Er ist so anders als wir. Das verunsichert. Eltern schämen sich auch mal für ihr so ein aus der Norm schlagendes Kind. Das Kind will ja , dass sich seine Eltern über ihn freuen, aber er kann nun mal nicht anders. Da hilft die beste Erziehung nichts.
Sehr vergnüglich und Verständnis einfordernd, berichten die Autoren von der Notlage der Monstereltern. und ihres Sohnes. Verschiedenste Versuche schlagen fehl. So soll er mal richtig Krawall machen, mit einem Instrument. Was aber sucht er sich heraus? Ein Triangel! In ihrer Verzweiflung und Sorge suchen die Eltern einen Monsterlogen auf. Der weiß Rat. Das Kind soll mal so richtig mit Farben rumsauen. Nun und Knirps lässt tatsächlich mal so richtig alles aus sich raus. Eine ganze Wand schreibt er in schönster Schrift voll mit Sätzen wie: Kinder sollen das tun können, was sie wollen! Rumsauen nervt!... Und seine Familie? Die ist begeistert, weil es ihm gelungen ist, eine ganze Wand voll zu Klecksen und so tolle Sätze zu schreiben. Knirps ist froh, allen die Meinung gesagt zu haben. Von diesem Tag an ist er als krasses Monster respektiert, eben anders krass als die anderen.
Im Anhang gibt es noch eine geniale Gegenüberstellung der Knigge- Menschen- Benimmregeln und der Knacke- Monster- Benimmregeln, mit Zeichnungen vom Feinsten.
Überhabt bereitet das Betrachten der Bilder großes Vergnügen. Es wurde kräftig in den Farbkasten gelangt und monstermäßig gezeichnet. Wenn vor lauter Bild kein extra Platz für Text ist, kommt er weiß auf farbigem Untergrund daher, wodurch er ausgezeichnet zu lesen ist. Auf jeden Fall sind Monster eindeutig liebenswert!
Dieses Buch verlangt ganz klar die Auseinandersetzung, wieviel Erziehung und Anpassung wirklich sein muss und wieviel Individualität dem Heranwachsenden gestattet sei. Ich hoffe, nach diesem Buch ist deutlich mehr Raum für Toleranz und Individualität. Gratulation!

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Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010