Monster-Besuch

Autor*in
Knüvener, Catarina
ISBN
978-3-86321-419-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Knüvener, Catarina
Seitenanzahl
48
Verlag
Mabuse
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt Main
Jahr
2018
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Immer diese Monster! Mitunter erschweren sie den Alltag sehr. Doch Langeweile gibt es, wenn sie zu Besuch sind, selten.

Beurteilungstext

Dieses Bilderbuch kann als eine Art fantastisches Sachbilderbuch beschrieben werden. In ihm werden viele verschiedene Monster vorgestellt und portraitiert. Das Buch ist eine Fortsetzung des bereits erschienenen ersten Monsterbuches von Catarina Knüvener. Im Kinderbuch werden die Monster klassifiziert: es gibt laute, leise und besondere Monster. Alle Monster werden auf der linken Hälfte der Doppelseite beschrieben. Darunter findet sich eine Anleitung, wie „man“ mit den Monstern umgehen sollte. Adressiert sind dabei einerseits kindliche, andererseits erwachsene Leser*innen. Die Beschreibungen der Monster sind verständlich und sehr bildhaft. Die Sprache bedient sich umgangssprachlicher Worte wie „übelst“, jedoch ebenso Neologismen wie „Heulspirale“. Dies sollte bei der Rezeption thematisiert werden. Die oberen Texte, die Beschreibungen, sind alle unterschiedlich aufgebaut. Mal wird das Abbild des Monsters beschrieben, mal der Charakter oder auch eine Möglichkeit, wie das Monster vertrieben werden kann. Die unteren Texte sind farbig gedruckt und stellen eine Art Anleitung oder Empfehlung dar. Diese Empfehlungen zum Umgang mit dem jeweiligen Monster sind jedoch mitunter etwas seltsam. Sie werfen viele Fragen auf und irritieren. Teils bekommen Eltern durch sie Handlungsempfehlungen, indem geschrieben steht: „Deshalb muss schnell der Papa eingreifen… er muss dann sagen…“ Auch hier sollte die kindliche Leser*in bei der Rezeption begleitet werden. Auf der rechten Hälfte ist ein großes, seitenfüllendes Portrait des jeweiligen Monsters abgebildet. Da wäre bspw. „das Geheule“, es ist ganz blau. Obgleich es einen kleinen Kopf hat, nimmt es doch die gesamte Seite mit seinem wilden Wesen ein. Oder auch „die Angst“, welche einer grünen Gurke mit einer Harke als Füße gleicht und furchtbar weit aufgerissene Augen hat. Auch „der Geruch“ ist ein putziges Monster. Er ist groß, kugelrund und lila. Er hat nur ein Ärmchen, dafür aber zwei Hörner und zwei spitze Zähne, außerdem eine riesengroße Nase in Falten.
Dieses Bilderbuch ist eine Art Familienproduktion, indem Knüveners ältere Kinder Monster mit Bleistift, Kuli oder Filzstift erfunden haben, gaben sie den Impuls. Die Autorin und Mutter kolorierte diese Zeichnungen und untersetzte sie teils mit Gemälden ihres jüngsten Sohnes. Die Gesamtkomposition der Bilder ist spannend. Sie sind ausdrucksstark, bunt und vielfältig. Sie sprechen für sich. Der Text jedoch, welcher laut Vorwort der Autorin, der „Hilflosigkeit“ mit welchen Kindern diesen Gefühlen teils gegenüberstehen (müssen) Abhilfe schaffen soll, ist wenig aussagekräftig und bereichernd. Somit ist dieses Bilderbuch mit Einschränkungen empfehlenswert, kann jedoch auch als Inspirationsquelle für den Unterricht, zum Fabulieren sowie der Auseinandersetzung mit Emotionen dienen.

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Diese Rezension wurde verfasst von tm; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 18.02.2019