Monster!

Autor*in
Pricken, Stephan
ISBN
978-3-649-63310-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Pricken, Stephan
Seitenanzahl
26
Verlag
Coppenrath
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

"Das ist gar nicht richtig gruselig!"

Beurteilungstext

Monster in der Kinder- und Jugendliteratur sind etwas Herrliches! Diese Lust am Gruseln, sich unter die Decke zu kuscheln und die Spannung körperlich zu fühlen, bis dann alles von einem abfällt – wunderbar! So kommt es, dass so manches Monsterbuch noch heute als Klassiker funktioniert. Wir werden Max wohl noch einige Male über das Meer zu den wilden Kerlen begleiten und mit Harry Potter immer wieder den dreiköpfigen Hund oder den Basilisken besiegen. Und ganz nebenbei helfen Monster, mit eigenen Ängsten umzugehen, sie zu objektivieren und zu transferieren. Monstergeschichten sind Entwicklungsgeschichten – den Mut haben, sich trauen, die Spannung immer und immer wieder erleben, bis sie endlich abfällt.
Joscha hat solche Monster in seinem Zimmer – Samstagmorgen, wenn seine Eltern noch schlafen wollen. Raumkrabbler, die sein Kaninchen um seine Möhre bringen und ein heilloses Durcheinander schaffen, das Joscha und seine Eltern anschließend im trauten Miteinander beseitigen. Diese Monster sind fantasievoll gezeichnet, sie sind anarchistisch und selbstbewusst – nur Papas Schnarchen kann sie schrecken. Und letztlich helfen sie Joscha, mit seiner Langeweile ohne die Eltern fertig zu werden. Aber – irgendwie kommt kein ergreifendes Gefühl auf. Der Plot und seine Figuren erscheinen ohne Neues, ohne Irritation. Monster, die Unordnung machen? Irgendwie schon so oft gesehen…
Die Illustrationen sind großzügig und textergänzend, die onomatopoetische Sprache der Monster lädt zum Mitlesen der Kinder ein. Doch Joschas Gesichtsausdruck scheint (unbewusst) widerzuspiegeln, dass die Handlung keine rechte Freude aufkommen lässt. Erst ganz zum Schluss lacht er über das ganze Gesicht – die Monster sind weg! – und auch wir können das Buch getrost beiseite legen, und es sehr wahrscheinlich ebenso wenig wieder hervorholen, wie die Raumkrabbler wiederkommen.

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Diese Rezension wurde verfasst von AHM; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 02.11.2020

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