Moderne Sklaverei

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Teaser

Auch im heutigen modernen Zeitalter der Globalisierung gibt es weltweit Sklaven - dieses Buch informiert über ein grausames Kapitel der Menschheitsgeschichte, das noch lange kein Ende gefunden hat.

Beurteilungstext

Armut, soziale Unterdrückung, mangelnde Bildung und politische Machtstrukturen - diese und noch weitere Mechanismen können Auslöser für ein grausames Szenario sein, das viele in ein längst vergangenes Geschichtskapitel einordnen würden: die Sklaverei. Die Berichte und Zahlen der UNO sprechen für sich: Weltweit leben auch heute noch 27 Millionen Menschen in Unfreiheit. Menschenhandel, Zwangsprostitution, Verschleppung - selbst in den USA, dem Land des american dream, werden jedes Jahr etwa "17000 Männer, Frauen und Kinder verschleppt und versklavt" (S. 81). Mit falschen Versprechungen werden die Menschen geködert, deren Hoffnung auf ein besseres Leben gnadenlos ausgenutzt, um unter menschenunwürdigen Bedingungen zu arbeiten oder weiter verkauft zu werden.
Dieses "politische Sachbuch für Einsteiger", wie es der Klappentext ankündigt, basiert auf ausführlichen Recherchen des renommierten Sklaverei-Forschers Kevin Bales. Zusammen mit seiner Co-Autorin führt er zunächst mit einem historischen Rückblick in das Thema und die Ursprünge der Sklaverei ein, um dann anhand vieler Fallbeispiele darzulegen, welche Ausmaße die moderne Sklaverei in jedem Land der Erde annimmt und annehmen kann. Dabei wird jegliche Effekthascherei vermieden, es wird sachlich beschrieben, ohne vor den grausamen Details zurückzuschrecken.
In einem ausführlichen Anhang führen die Autoren ihre Quellen auf, bieten eine überschaubare Zeitleiste, die von den ersten Städten in Mesopotamien bis in unsere heutige Zeit reicht und wichtige Eckdaten der Entwicklung von Sklaverei nennt. Es folgen weitere Informationen zu verschiedenen Hilfsorganisationen sowie ein Register zur besseren Orientierung. Nicht nur für politisch interessierte junge Erwachsene ist dieses Sachbuch ein wichtiger Anreiz, sich mit dem Thema zu beschäftigen, auch für den Geschichtsunterricht könnte man einzelne Kapitel gemeinsam mit den Schülern thematisieren, da sicher den wenigsten von ihnen bewusst ist, wie aktuell dieses weltübergreifende Problem ist.