Moderne Sklaverei

Autor*in
Bales, Kevin
ISBN
978-3-8369-2590-7
Übersetzer*in
Fricke, Birgit
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
143
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Denken wir an Sklaven, so fallen uns die alten Kulturen oder auch die Südstaaten der USA ein. Der Autor zeigt gut belegt an Beispielen und durch Zahlen auf, dass Sklaverei auch heute noch ein Thema ist. Wir alle profitieren von der modernen Sklaverei.

Beurteilungstext

Weltweit leben ca. 27 Millionen Menschen in Unfreiheit, Männer, Frauen und Kinder leben in Schuldknechtschaft, arbeiten in der Landwirtschaft, in Fabriken, Haushalten oder in der Prostitution und zwar auf allen Kontinenten.
Sklaven heute sind Arme, Ungebildete, Illegale. Sie sind sozial und wirtschaftlich abhängig. Gewalt bestimmt ihr Leben. Ihr eigener Wille zählt nicht. Sie werden wirtschaftlich ausgebeutet und erhalten genau so viel, wie sie zum Überleben brauchen.
Der Autor stellt die These auf, dass es heutigen Sklaven schlechter geht als den Sklaven der Antike. Diese waren teuer und es wurde in einen langen Gebrauch investiert. Heute sind ausgebeutete Menschen eher Wegwerfware und sie sind billig auf dem Markt zu bekommen. Früher waren Sklaven oft Verschleppte, heute begeben sie sich oft selbst in die Abhängigkeit ohne zu ahnen, was wirklich auf sie zukommt.
1 Milliarde Menschen lebt von 1€ und weniger auf dieser Erde. Der Autor weist anhand von Statistiken und Zahlen nach, dass eine Prostituierte in Thailand über ca. drei Jahre jährlich 800% Profit abwirft für ihren Besitzer.
In einem historischen Rückblick wird auch deutlich, dass Sklaverei älter ist als das Rechtssystem.
Sie fand statt unter dem Mantel der Religion, der Wirtschaft, der Politik.
Auch wir profitieren durch die Preise der Waren von der modernen Sklaverei.
Der Autor, ein amerikanischer Soziologieprofessor, gibt Hinweise, was wir tun können und welche Maßnahmen eher kontraproduktiv sind.
Fallbeispiele, Infokästchen, Statistiken und zahlreiche Beispiele erläutern die aufgestellten Thesen. Eine Zeitleise, ein Register, Literaturhinweise und ein Inhaltsverzeichnis ergänzen das äußerst interessante Buch, das zum Nachdenken und Hinsehen anregt.
Ein wichtiges Buch nicht nur für Jugendliche.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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