Mittwochtage oder “Nichts wie weg!”, sagt Tante Hulda
- Autor*in
- Heinlein, Sylvia
- ISBN
- 978-3-8369-5276-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kuhl, Anke
- Seitenanzahl
- 126
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- –
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Saras Lieblingstag ist Mittwoch, denn da darf sie nachmittags Tante Hulda besuchen. Hulda ist die Schwester ihrer Mutter und hat besondere Fähigkeiten. Saras Eltern finden jedoch, Hulda sei geistig zurückgeblieben und belächeln sie deshalb ein wenig herablassend. Als Mama Hulda aus ihrer betreuten Wohngruppe in ein Heim geben will, weil Hulda angeblich “Schwierigkeiten” macht, und Sara Hulda nicht mehr besuchen darf, sondern Model werden soll, reicht es den beiden: Sie reißen aus.
Beurteilungstext
Auf etwa 125 Seiten wird einfühlsam und eindrucksvoll beschrieben, welche Fähigkeiten in - wie die meisten sagen - “geistig behinderten” Menschen stecken: So ist Tante Hulda die Einzige, die Sara wirklich versteht und nachvollziehen kann, wie diese sich fühlt.
Hulda kommt mit allen Menschen gut aus und selbst coole Jugendliche, vor denen Sara eigentlich ein bisschen Angst hat, mögen sie. Hulda ist meistens fröhlich - außer sie wird von Leuten wie Saras Eltern als “zurückgeblieben” bezeichnet. Saras Eltern haben nur ihre Arbeit und die berufliche Karriere im Blick und haben viel zu viel zu tun, als dass sie sich um ihre Tochter kümmern könnten.
Das Buch spielt mit vertauschten Klischees, indem gesunden, hübschen und erfolgreichen Menschen hier Antipathien wecken. Die Geschichte zeigt, dass jeder Mensch seine eigenen Fähigkeiten hat und dass auch “normale” Leute wie Saras Eltern komisch und nicht zu verstehen sind.
Die Handlung des Buches ist keinesfalls bereits zu Beginn leicht durchschaubar, sondern überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen. Die eben genannte “Lehre” wird nicht plump, sondern absolut nachvollziehbar vermittelt und die gelungenen Illustrationen passen optisch hervorragend zu Huldas und Saras Charakteren.
Die Erzählung ist in acht Kapitel unterteilt, nach denen jeweils eine kleine Lesepause eingelegt werden kann.
Die Sprache des Buches ist gut verständlich und viele wörtliche Reden machen das Lesen zu einem realitätsnahen Erlebnis.
Insgesamt ist das Buch sehr empfehlenswert für Kinder zwischen neun und elf Jahren und kann gut auch als Schullektüre eingesetzt werden.