Mitten im Dschungel

Autor*in
Katherine, Rundell;
ISBN
978-3-551-55480-2
Übersetzer*in
Ahrens, Henning
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
300
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Ein kleines Flugzeug stürzt im Amazonasgebiet ab. Die Passagiere, vier Kinder, überleben. Auf sich allein gestellt, versuchen sie zu einer Siedlung oder zu einer Stadt zu gelangen. Unterwegs stoßen sie auf einen Abenteurer, der im Dschungel lebt und der ihnen bei der Rückkehr hilft.

Beurteilungstext

Anfangs wirkt die Erzählung naiv und auch unglaubwürdig: Vier Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren, darunter zwei Geschwister, schlagen sich durch den Dschungel. Sie entdecken Kakaofrüchte und ernähren sich von den Maden, die sie darin finden. Sie erklimmen hohe Bäume und plündern einen Bienenstock, um an den Honig zu gelangen. Sie bauen aus Stämmen und Lianen ein stabiles Floß mit dem sie einen Fluss befahren …

Auch wenn die Kinder vor manchen Problemen stehen, es findet sich immer eine Lösung. Hoch oben auf einem Baum finden sie eine Landkarte, die ihnen Hoffnung und Mut macht, sich dem Floß und dem Fluss anzuvertrauen.

Nach mancherlei Hindernissen entdecken sie eine alte Ruinenstadt, in der ein Abenteurer lebt. Dieser gibt sich anfangs abweisend. Nach und nach kommen sich die Kinder und der Abenteurer näher.

Mit dieser Begegnung entwickelt sich die eigentliche Geschichte: Der Leser lernt den familiären Hintergrund der Kinder, ihre Ängste und Hoffnungen kennen. Damit verlässt die Erzählung das Abenteuerklischee und es baut sich ein neuer Spannungsbogen auf. Der feindselig wirkende Abenteurer entpuppt sich nicht nur als Lehrmeister in Sachen Überleben im Dschungel, sondern er hilft den Kindern nach und nach, ihre eigene Persönlichkeit und ihre Beziehung zu ihren Eltern wahrzunehmen.
Er ist bereit, den Kindern bei der Rückkehr in die Zivilisation zu helfen, verlangt aber von ihnen absolutes Stillschweigen über seine Person und über die Stadt. Diese Forderung lehnen die Kinder anfangs ab. Der Abenteurer erläutert ihnen an seinem eigenen Schicksal die Gefahren, die mit dem öffentlichen Bekanntwerden für die Stadt und für den Urwald verbunden wären. Mit einem eindrucksvollen Schwur geloben die Kinder Stillschweigen.

Als eines der Kinder durch Bisse von Riesenameisen in Lebensgefahr gerät, eröffnet der Abenteurer ihnen eine überraschende Lösung, die sie schnell in die Zivilisation zurückführt.

Die Erzählung ist ein Plädoyer für die Bewahrung der Natur und enthält auch die Forderung sich anderen Kulturen rücksichtsvoll und gleichberechtigt zu nähern. Nur schade, dass der Anfangsteil, der immerhin ein Drittel des Buches ausmacht, den Leser zunächst oberflächlich auf das äußere Motiv „Überleben in der Wildnis“ einstimmt.

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Veröffentlicht am 13.03.2019