Mit Volldampf über den Atlantik

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Teaser

In "Mit Volldampf über den Atlantik" beschreibt der Autor im Rückblick seine Überfahrt als Zehnjähriger 1957 von Southampton nach New York mit der SS United States. Diese trug damals das Blaue Band, war also das schnellste Passagierschiff auf der Atlantikroute. Macaulay informiert außerdem umfassend über die Entwicklung dampfbetriebener Schiffe seit dem 19. Jahrhundert und leistet dies informativ und anschaulich als Autor und Illustrator.

Beurteilungstext

60 Jahre nach seiner Atlantiküberquerung als kleiner Junge von England in die USA, weil sein Vater dort eine neue Arbeit antrat, interessiert sich Macaulay für die Entwicklung der Dampfschifffahrt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist er bereits als Architekt, Autor und Illustrator erfolgreich tätig gewesen. Und so entsteht dieses beeindruckende Sachbuch über die Erfindung und Entwicklung der Dampfschiffe seit dem 19. Jahrhundert sowie deren kontinuierliche Weiterentwicklung bis zum Ende dieser Epoche in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Eingerahmt wird diese Darstellung durch die autobiogrphische Schilderung der Überfahrt 1957 mit der SS United States und der Ablösung der Superliner durch die dann einsetzenden Transatlantikflüge.

Insofern beinhaltet das durchgängig farbig illustrierte Sachbuch drei inhaltliche Schwerpunkte: Der erste thematisiert die Entwicklung der Dampfschiffe, die im 19. Jahrhundert begann und die Ablösung der Segelschiffe zur Folge hatte. Dabei wurde der Antrieb der neuen Dampfschiffe übergangsweise durchaus noch mit Segeln unterstützt. Der Autor versteht es dabei meisterhaft, die Funktionen und ständigen Verbesserungen der Dampfmaschinen mit ihren verschiedenen Antriebsarten durch technische Zeichnungen bildhaft zu veranschaulichen.

Der zweite und umfangreichste Schwerpunkt behandelt die Transatlantikliner des 20. Jahrhunderts und ihre Kämpfe um das Blaue Band. Der letzte Träger dieser Auszeichnung ist die SS United States. Und diesem Luxusliner wiederum widmet der Verfasser seine größte Aufmerksamkeit. Er informiert zunächst über die Erbauer dieses Schiffes, über die Brüder William Francis und Frederic Gibbs. Von Kindesbeinen an vom Schiffsbau begeistert, gründen sie in den 20er Jahren eine bedeutende Schiffsbaufirma und bauen eine große Zahl an Schiffen für die USA. Dann widmet sich Macaulay ganz ausführlich der Planung, dem Bau und dem Einsatz der SS United States. Auf der Grundlage von Originalblaupausen lässt er junge wie ältere Schiffsbauinteressierte anschaulich deren Entstehung 1950 nachvollziehen. Diese Darstellung findet ihren Höhepunkt in einem 4-seitigen, aufklappbaren Mittelteil, der die ganze Pracht des Luxusliners präsentiert.

Als dritten Schwerpunkt erfahren wir von der Transitreise des jungen Autors mit diesem Schiff im Jahre 1957. Autobiographisch schildert er die Überfahrt von Southampton nach New York mit seiner Familie und seine erste Zeit in New Jersey. Die Textblöcke auf den Seiten sind zunächst an jugendliche Leserinnen und Leser ab 10 Jahren gerichtet und vermitteln zielgenau interessante Inhalte über die Dampfschifffahrt. Die gesamte Aufmachung des Buches vermag aber auch erwachsene Technik- und Schiffsbegeisterte zu fesseln.

Die zumeist doppelseitigen farbigen Seiten brillieren mit ständig variierenden Illustrationen und nicht nur technischen Zeichnungen. Ganzseitige Bilder wechseln ab mit unterschiedlichsten Anschnitten und Perspektiven, mit Detailzeichnungen sowie Fotos. Auf diese Weise werden komplexe Sachverhalte anschaulich vorgeführt und begreifbar gemacht. Ein Nachwort nebst einer informativen, bebilderten Zeitleiste und eine Literaturliste runden dieses besondere Sachbuch ab.