Mit und ohne Hotte

Autor*in
Zeevaert, Sigird
ISBN
978-3-522-17627-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Panowsky, Charlotte
Seitenanzahl
155
Verlag
Gabriel
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2004
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 10-jährige Lino lebt mit seiner Mutter zusammen. Diese hat immer wieder Freunde, die Lino alle vergrault, bis schließlich Hotte kommt - und ihn hätte Lino gerne als Ersatz-Vater, doch sein Traum erfüllt sich nicht.

Beurteilungstext

Sigird Zeevaert erzählt im Grunde eine heute alltägliche Geschichte, denn Lino ist ein 10-Jähriger, wie es sie häufig gibt. Sein Leben spielt sich ab zwischen Schule, Hausaufgaben, Fußball, Schwimmen, Zusammensein mit dem besten Freund und mit seiner Mutter. Seinen Vater kennt er kaum. Mädchen werden lauthals abgelehnt, aber heimlich verehrt. Seinen Vater vermisst er fast nie; die Liebhaber seiner Mutter stören ihn fast alle und er lässt sich alles Mögliche einfallen, um sie zu vergraulen. In Hotte allerdings findet er zum 1. Mal einen älteren männlichen Freund, genießt das sehr und hofft auf eine richtige Familie mit einem Vater Hotte. Der Leser hofft mit, doch leider vergebens. Die Trennung der Mutter von Hotte - ganz undramatisch - ist wohl ganz realistisch, enttäuscht aber alle, die ein Happy End erwarten; abgemindert wird die Enttäuschung dadurch, dass Hotte Lino anbietet, dass sie beide doch trotzdem Freunde bleiben können. Lino bietet sich als Identifikationsfigur für viele Kinder in der gleichen Situation an. Weiterhin positiv ist zu vermerken, dass die Hauptperson ein Junge ist und auch Jungenprobleme anspricht. Sigrid Zeevaert gelingt es, diese alltägliche Geschichte aus Linos Perspektive mitreißend darzustellen; sie rührt Emotionen auf, ist zugleich rührend und witzig. Auch sprachlich ist die Erzählung abwechslungsreich in Wortwahl und Satzbau, realistisch und kunstvoll zugleich. Die schwarz-weißen Zeichnungen von Charlotte Panowsky illustrieren das Geschehen mal realistisch, mal witzig.

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Diese Rezension wurde verfasst von uh uh.
Veröffentlicht am 01.01.2010