Mit einem Koffer voller Bücher

Schlagwörter

• Flucht

Teaser

Muzoon Almellehan erzählt von der Flucht aus Syrien und der Ankunft in England – und das in sehr einfach zu lesenden Worten.

Beurteilungstext

Dieses Buch ist auf dem Markt der Erstlesebücher wichtig, denn hier wird nicht irgendetwas erzählt, hier merkt man vielmehr, dass etwas unbedingt Erzählwürdiges dargeboten wird. Und zwar die Geschichte der Autorin.
Kurz erfahren wir etwas über eine Kindheit in Syrien, doch der Hauptteil widmet sich der Flucht und ihren Stationen in Flüchtlingslagern und schließlich der Ankunft in England. Immer wieder wird die Bedeutung von Bildung auch unter widrigen Bedingungen herausgestellt – und damit werden Bücher zu Schätzen; Almellehan hat immerhin einen ganzen Koffer mitnehmen können. Bildung wird einerseits auf der Ebene der individuellen Bedeutung von Muzoon Almellehan erfahrbar, andererseits aber auch auf der gesellschaftlichen, sozialen und damit für das Leben, denn Almellehan arbeitete schon früh mit dem Flüchtlingshilfswerk zusammen, um anderen Kindern auch Bildung zu ermöglichen. Ergänzt wird die Erzählung durch Informationen zu den Autorinnen, UNICEF und schließlich auch einem Magazinteil mit Rätseln und Spielideen.

Die sprachliche Ausgestaltung wurde nicht von Almellehan vorgenommen, sondern von Ann Lecker ausgeführt und damit wesentlichen Ansprüchen an Erstleseliteratur angepasst – es ist ihr gelungen! Die Bilder von Friederike Ablang veranschaulichen einerseits das Geschehen, arbeiten aber auch Stimmungen heraus und zeigen eine große Figurenvielfalt.

Insgesamt also wirklich ein gelungenes Erstlesebuch.