Mir reichts!

Schlagwörter

• Angst
• Gefühle
• Komik/Humor
• Mut

Teaser

Das Buch ist nicht nur unterhaltsam, es behandelt das wichtige Thema Grenzsetzung auf kindgerechte Art und Weise und mithilfe lustiger Zeichnungen und bietet damit einen idealen Ausgangspunkt, um mit Kindern zu diesem Thema in den Austausch zu kommen.

Beurteilungstext

Wer kennt das nicht – entweder als Kinder selbst oder als Beobachter bei seinen eigenen oder anderen Kindern haben es bestimmt viele LeserInnen schon einmal erlebt, dass sie oder ihre Kinder von übergriffigen Personen angefasst worden oder im Verhalten, Aussehen etc. kommentiert worden sind. Was vom Sender in der Regel nett gemeint ist, wird vom Empfänger, vom „Objekt“, oft als unangenehm und übergriffig wahrgenommen. Ein solches Verhalten widerspricht der Regel, dass jeder selbst bestimmen können sollte, wer ihn anfasst, wie er aussieht und sich verhält und wessen Meinung er hierzu hören will. Daher ist es sehr wertvoll, dass sich dieses Buch dem Thema mit dem passenden Titel „Mir reichts!“ widmet.
Das Buch beginnt mit der Szene, als die Protagonistin der kleinen Geschichte als Baby in ihrem Bett liegt und sich die „Tante“ – eine überdrehte und übergriffige Person – anschleicht, um dem Baby in die Wangen zu kneifen und zu sagen: „Oh! Du bist ja so süß! Schaut euch diese dicken Bäckchen an! Man könnte dich direkt auffressen!“ Immer wieder im Laufe der Jahre erhält das Mädchen Besuch von der übergriffigen Tante, die ihr stets in die Wangen kneift und ihre Niedlichkeit betont. Das Mädchen versucht unterschiedliche Strategien, um sich dem Übergriff zu entziehen – wie verstecken, schlafend stellen…. – aber nichts hilft, immer gelingt es der Tante, das Mädchen zu berühren. Aber das Mädchen wird älter und geht in den Angriff über – denn in die Backe kneifen, kann das Mädchen auch.
Auf humorvolle Art und Weise und mit grellbunten Neonfarben illustriert, wird hier kindgerecht erzählt, dass Kinder oft Dingen ausgesetzt sind, die ihre Rechte beschneiden. Beim Kind entsteht gelegentlich das Gefühl, dass etwas falsch ist, dass Wunderbare an dem Buch ist, dass es hierfür Wort findet und eine Grundlage bietet, auf der man zum Thema Grenzsetzung mit Kindern ins Gespräch kommen kann. Viele Kinder werden diese oder anderen Arten von Grenzverletzungen schon erlebt haben und es ist sehr hilfreich (zunächst) anhand der Geschichte über solche Erlebnisse und mögliche Umgänge damit zu sprechen.