Mio war da!
- Autor*in
- Székessy, Tanja
- ISBN
- 978-3-95470-220-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Székessy, Tanja
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2019
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Teaser
Mio, der Klassenpinguin der 1b, darf jeden Tag mit einem anderen Schüler nach Hause. Dort erlebt er so manche Abenteuer, die er euch erzählen möchte.
Beurteilungstext
Dieses Buch hat mir sehr gefallen. Es ist nicht nur super geschrieben, sondern auch pädagogisch wertvoll!
Die Autorin hat es auf beeindruckende Weise geschafft ganz unterschiedliche Familien und deren Leben kurz darzustellen, ohne sie dabei zu bewerten. Oberflächlich betrachtet könnte man zwar meinen, dass die Autorin mit diesem Buch alle Klischees die sie je gehört hat verarbeitet, aber dem ist nicht so. Vielmehr gibt sie verschiedene Familienkonstellationen ganz sachlich wieder, die man so auf der ganzen Welt findet. Sie redet immer nur von DIESER EINEN Familie. Zum Beispiel BERNDS FAMILIE. BERNDS Mutter hat einen neuen Partner, mit dem BERND nicht wirklich zurechtkommt, daher ist BERND immer lange unterwegs und kommt am liebsten erst dann nach Hause, wenn der Partner seiner Mutter nicht mehr da ist. Sie spricht nie davon, dass das bei allen Familien mit einem neuen Partner so ist.
Um diese Sachlichkeit zu bewahren, muss allerdings auch der Vorleser darauf achten, dass er keine wertenden Kommentare abgibt, um die Zuhörer nicht zu beeinflussen. Kommentare wie „das arme Kind“ oder „wie kann man nur..“ würden dem Buch die Sachlichkeit nehmen und somit würden die Zuhörer die Möglichkeit verlieren andere Familienformen und Lebensweisen wertfrei kennenzulernen. Lässt man diese negativen Kommentare weg, die einem gleich auf der Zunge liegen, erhalten die jungen Zuhörer die Chance ihnen fremde Lebensweisen als normal zu betrachten und werden somit im besten Fall aufgeschlossene Menschen.
Die Bilder dieses Buches sind sehr eindrucksvoll. Die Autorin ist gleichzeitig auch die Illustratorin. Sie hat nicht nur eine großartige Beobachtungsgabe, sondern schafft es auch noch das Gesehene auf den Punkt in ihre Bilder umzusetzen. So bringt sie Stimmungen beispielsweise allein durch ihre Farbwahl rüber. Die im Bild enthalten Details tragen weiterhin dazu bei, dass man sich ein breitgefächertes Bild über das Leben von Bernds, Marlons oder Amiras Familie verschaffen kann. Ferner passen die Bilder immer sehr gut zu dem Gelesenen, lassen aber auch genügend Raum, um sich eigene Gedanken zum Familienleben machen zu können.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass man sich als Erwachsener wahrscheinlich viel mehr Gedanken zu den Texten und Bildern macht, als dies Kinder tun. Von daher sollte man ganz unvoreingenommen dieses Buch vorlesen und den Kindern die Möglichkeit geben sich zuerst zu äußern, denn dann kann man herausfinden, was die Kinder beschäftigt und worüber man mit ihnen reden sollte.