Midgard

Autor*in
ISBN
978-3-551-36501-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
364
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der junge Lif, einst vom Meer an Land gespült und bei ehrlichen Bauern aufgewachsen, soll nach der Bestimmung dereinst auf der Seite des Guten in der letzten Schlacht gegen das Böse, zu dem auch sein Bruder Lifthrasil gehört, kämpfen. Verfolgt vom bösen Surtur und seinen Handlangern, unterstützt von Alben und Asen, strebt er dem letzten, alles entscheidenden Kampf entgegen.

Beurteilungstext

Das bereits 1987 erschienene und nachgedruckte Buch liegt in einer unveränderten Sonderausgabe vor. Inspiriert vom germanischen Sagenkreis entwickeln Wolfgang und Heike Hohlbein eine neue, an die Götterwelt der Germanen angelegte fantastische Welt.
Von der ersten Seite an wird die Spannung aufgebaut, die bis zur letzten Seite anhält. Diese wird nicht nur durch die vielen Andeutungen und Vorfälle, die auf den Endkampf und Lifs Bestimmung hinweisen, erzeugt, sondern auch durch den sehr anschaulich geschilderten, harten Überlebenskampf der einfachen Menschen. Spannend sind natürlich auch die vielen Abenteuer (allen voran das im Reich der Hel), die der Junge zu bestehen hat. Dem Aspekt, dass das Schicksal eines kleinen und schwachen Sterblichen mit dem der Götter und der Welt verknüpft sind, geben die Autoren eine unerwartete, den Leser elektrisierende Richtung: dass die Götter und die Götterwelt nur deshalb so sind, weil und wie sie der Mensch in seinen Gedanken und Wünschen geschaffen hat , mithin der Mensch also selbst Lenker seines eigenen Schicksals ist (ein Gedanke, den die Vorsokratiker wie Thales von Milet und Protagoras bereits im 5. Jh. v. Chr., ähnlich formuliert haben). Damit verbunden ist die gute Thematisierung der Frage nach Willensfreiheit und Schicksalsgebundenheit. Von daher kann der junge Leser auf der Folie des Reifungsprozesses des jungen Helden seinen eigenen Horizont erweitern und seine eigene Position dahingehend überprüfen - oder sich einfach nur in ein sehr spannendes fantastisches Abenteuer entführen lassen.

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Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010