Méto Die Insel
- Autor*in
- Grevet, Yves
- ISBN
- 978-3-423-62515-9
- Übersetzer*in
- Singh, Stephanie
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 212
- Ort
- München
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der zweite Teil von Yves Grevets Dystopie um den Jungen Meto berichtet von seinen Erlebnissen nach der Flucht aus dem geheimnisvollen Haus. Die Insel entpuppt sich dabei als ein Ort, der wenig freundlich den Jungen immer neue Schrecknisse bietet. Wird ihnen die neuerliche Flucht gelingen?
Beurteilungstext
Nach der verlustreichen Flucht aus dem Haus werden die Kinder von der Gemeinschaft der ‚Abgeschnittenen Ohren' aufgenommen. Diese Menschen treten ihnen weitgehend feindselig gegenüber und Meto und seine Freunde müssen bald feststellen, dass diese Opposition der Hausgemeinschaft nicht nur ähnlich grausamen und undurchschaubaren Gesetzmäßigkeiten gehorcht, sondern dass die scheinbaren Rebellen offenbar von den Herrschern im Haus toleriert, vielleicht sogar unterstützt werden. Doch Meto will es genauer wissen. So begibt er sich gegen den Widerstand seiner neuen Herren auf die Suche nach Antworten auf seine Fragen. Ohne Orientierung in einer fragwürdigen Welt sind Freundschaft und Zuneigung die einzigen Konstanten; neben dem Wunsch, die eigene Identität aufdecken zu können.
Yves Grevet führt das Buch fort, wie der erste Teil die trilogische Dystopie eröffnet hatte. Aus der Perspektive von Meto erleben wir dessen Suche nach dem Sinn hinter den Fassaden der Wirklichkeit. Die Welt stellt sich auch dem Leser als weitgehend rätselhafter und widersprüchlicher Ort dar, der kaum Anhaltspunkte für vernünftige Erklärungen bietet. Diese Tendenz wird auch damit unterstrichen, dass die Geschichte nicht ansatzweise vollständig, eher massiv fragmentarisch erzählt wird. Immer wieder hat der Leser den Eindruck, Abschnitte verpasst oder wichtige Informationen nicht erhalten zu haben. Damit bleiben viele Fragen offen und die Progression der Handlung wird seitens des Lesers von Ratlosigkeit und Überraschung begleitet. Dadurch gelingt es Grevet, seine Leser zu Teilnehmern seiner Geschichte werden zu lassen. Denn nicht ein logischer Aufbau eines Bedeutungssystems, sondern das immerwährende Infragstellen plausibler Deutungsmuster und Unmöglichkeit der Antizipation der weiteren Handlung erzeugen auch bei uns ein Gefühl der Haltlosigkeit, das zugegebenermaßen nicht einfach auszuhalten, bezogen auf die Thematik des Buches aber ausgesprochen authentisch ist.
‚Meto - die Insel' macht aber auch deutlich, dass Meto nicht gewillt ist, sich der Willenlosigkeit zu unterwerfen. Er wird kämpfen und das Ziel scheint nun doch in eine fassbare Nähe gerückt. So wartet der Leser nun ungeduldig auf den dritten Teil...